Im Auftrag entsteht in 1:35 eine berühmte Szene rund um einen der vier abgeschossenen Tiger auf der Straße zwischen Osterode und Harste, nördlich von Göttingen am 9.April 1945. Der Gegenstoss der s.Pz-Abt 507 auf die vorrückenden US-Streitkräfte fielen vier der neuen Königstiger zum Opfer. Dieser Königstiger wurde vermutlich nach Verlust der linken Kette von der Besatzung gesprengt und brannte aus. Bald darauf räumte das 237th Pionierbatallion der Amerikaner die Vormarschstraße mittel eines gepanzerten Bulldozers und schob den fahruntüchtigen 60-Tonner von der Straße.

Als Basis für den Königstiger dient einer der neuen Meng-Bausätze, hier ohne die Inneneinrichtung, da wir die für das Diorama nicht benötigen. Wie auf dem Originalbild ist die linke Kette abgeworfen. Ein Teil der Lukne durch den anschließenden Brand aufgesprengt.

Der Meng-Bausatz verfügt über einen kleinen Satz Ätzteile, insbesondere natürlich für die Lüftergitter auf dem Heck. Die Ketten sind teilweise segmentartig ausgeführt, was den Aufbau erleichtert.

Die seitlichen Kettenschürzen wurde wie beim Original nur noch teilweise angebracht. An den Kanten werden diese übrigen Segmente dann dünner geschliffen, um die ursprüngliche Blechdicke nachzuahmen. Vorne rechts hängt nur noch ein Abschleppschäkel und die vorderen Kettenschutzbleche sind ebenso nur noch zur Hälfte am Fahrzeug.

Die gepanzerte Caterpillar-Raupe von MiniArt ist einer der Bausätze, die es schafft 500 Teile auf engstem Raum zu vereinen. Kurzum eine Geduldsprobe (jedes Kettenglied z.B. hat 3 Teile, die es gilt von Angüssen zu versäubern). Im ersten Bauabschnitt wird der Motor und das Chassis aufgebaut - für diese Baugruppe sind allein fast hundert Teile verbaut.

Dafür ist das Aggregat wunderschön aufgebaut und man sieht es später auch durch die seitlichen, offenen Motoarbdeckungen. Bei diesem MiniArt-Kit gilt es mit zwei Schwächen des Bausatzes zu kämpfen. Einmal ist das Plastik von seiner Konsistenz relativ weich, dazu sind sehr viele Angüsse meist an sehr offensichtlichen Stellen oder Halteflächen zu entfernen, teilweise für Kleinteile bis zu 5 Angüsse (hier lernt man Tamiya-Bausätze zu schätzen). Dazu haben die vielen feinen Teile eine erhebliche Bruchgefahr, also mit viel Gefühl versäubern. Mehr Detailreichtum bringt das nur selten. Dazu kommt das das Plastikmaterial erst sehr spät klebend abbindet. Es gilt also jede kleinste Baugruppe erst durchtrocknen zu lassen, bevor es da weitergeht.

Die weitere Bauphase umfasst dann den Boden der Führerkabine, die große Blattfeder unterm Chassis und den seitlich aufgebauten Tank.

Wird die gepanzerte Kabine später fest mit dem Aufbau verbunden, sieht man von den vielen Bedienhebeln und dem filigranen Cockpit nichts mehr-eigentlich schade.

Der untere Chassisboden wird ebenso verkleidet, sodaß die empfindliche Mechanik beim täglichen Arbeitseinsatz geschützt ist. Die Passform ist eigentlich ganz gut, hier und da fehlen Ansatzpunkte für Baugruppen, einfach dann auf den nächsten Bausteps schauen, wie das Endresultat aussieht. Dieser Bausatz ist nichts für Anfänger und Einsteiger, es sollte auch eine Flasche Rotwein dazu geliefert werden (für die Nerven).

Weitere 100 Teile später ist der Aufbau mit angebracht. Im Gegensatz zur normalen Raupe hat hier der Führerstand eine gepanzerte Kabine und auch der Kühler ist durch einen weiteren gepanzerten Vorbau geschützt.

Hinter dem Fahrerhaus sind zwei Seilwinden angebracht, darunter, darunter die bewegliche Zugaufhängung.

Das Dach der Fahrerkabine und die Türen bleiben für die Schlussmontage frei, damit man den Inneraum farblich gestalten kann.

Jedes Kettenglied besteht aus drei zu versäuberden Teilen, also 36 Kettenglieder pro Seite. Die Raupenmechanik selber hat circa 60 Teile pro Seite, meist sind viele Angüsse an signifikanten Stellen angebracht, die Geduldsprobe geht also bis zum Schluss.

Der Dozer-Vorbau dagegen ist sehr schön gestaltet, sogar die Druckluftleitungen zun Hydraulikzylindern sind gut gestaltet.

So bleibt der schöne Achtzylinder weiterhin gut sichtbar.

In Olivgrün koloriert und gealtert und als echte Arbeitsmaschine entsprechend verschmutzt wird der gepanzerte Caterpillar zum Schmuckstückchen.

Probeaufbau auf der Base: analog dem Oroginalbild schiebt nun die gepanzerte Raupe den 60-Tonner von der Straße. Den weithin sichtbaren Telegrafenmast habe ich aus gestalterischen Gründen nach vorn auf eine leichte Geländeerhebung versetzt, diesen kann man später mit etwas Grünbewuchs schön einrahmen.

Der Königstiger der schweren Pz.Abt 507 bekommt die sogenannte Hinterhalttarnung der Königstiger im Westen, die sie seit der Ardennenoffensive trugen. Wie auf dem Originalbild zu sehen, hat er die linke Ketteangeworfen, trägt die Reste eines Tarnnetzes und Balkenkreuz am Turm.

Die fehlenden Kettenschürzen lassen den Blick auf die breite Gefechstkette zu. Das Laufwerk ist entsprechend dem Einsatz im Gelände im April 1945 stark verschmutzt.

Von seiner Besatzung unbrauchbar gemacht zeichnen die Spuren eines Innenraumbrandes den Bugbereich.

Der Wagenheber vom Heck ist abmontiert, vermutlich hat die Besatzung versucht den Kettenschaden noch zu beheben.

Die Luke des Ladeschützen steht geöffnet nach oben. Bei der Hinterhalttarnung sind die Kontrastpunkte im Original sehr fein ausgeführt. Einige Ersatzkettenglieder fehlen am Turm.

Die fertige Base zeigt die staubige Landstraße mit ihren seitlichen Gräben und den markanten Telegrapfenmast. Die tiefe Seitenrinne bekommt das abgeworfene Kettenteil schon in die Erde versenkt. Im fast trockenen duchgefärbten Gips werden die Kettenspuren auf dem Weg eingetrückt, sowie beide Hauptdarsteller kurz in den weichem Untergrund angedrückt.

So passen sie sauber auf die Base und sind trotzdem abnehmbar. (Ich würde ja meinem Auftraggeber trotzdem mind. zwei Figuren zur Belebung der Szene empfehlen).

Richtig in Szene gesetzt wird die Originalvorlage wirklich lebendig. Und die Dramatik der hier wirkenden Kräfte deutlich. Man wundert sich immer noch, das die kleine Raupe es schafft den deutschen Koloss zu bewegen.

Die leichte Wölbung der Straße und der eingesetzte Straßengraben bringen den Königstiger in die geünschte Schräglage.

Stern gegen Balkenkreuz-wer ist der Stärkere?

Im Gegensatz zum Original macht sich der Königstiger mit leicht gedrehtem Turm und abgesenktem Rohr etwas spannender in der Szene.

Hier wäre Platz für zwei diskutierende US-Pioniere...