Die Entwicklung des schweren Panzers begann im Frühjahr 1942, als in der Friedrich Krupp AG Studien über die überschweren sowjetischen Panzer erarbeitet wurden. Man plante zwei Varianten. Der "leichte Löwe", sollte eine Turmpanzerung von 100 mm Stärke erhalten und ungefähr 76 Tonnen wiegen, der schwerer etwa 90 Tonnen und 120 mm stark gepanzert sein. Geplant war für diesen stromlinienförmigen Panzer ein Heckturm. Die Besatzung sollte für beide Varianten fünf Mann betragen. Die von Hitler favorisierte Variante zwei, der "schwere Löwe", sollte eine extrem starke Panzerung erhalten. Der Turm lag hier in der Mitte des Fahrzeugs. Beide Varianten sollten mit der 10,5-cm-L/70-Kanone und einem koaxialen Maschinengewehr bestückt sein. Der schwere Löwe ähnelte dem Tiger II und es war vorgesehen, möglichst viele baugleiche Komponenten zu verwenden. Als Hauptangriffswaffe sollte er über eine 15-cm-L/40- oder L/37-Kwk verfügen. Es waren jeweils fünf Mann Besatzung eingeplant, drei im Turm und zwei in der Wanne. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von um die 23 km/h war auch dies eigentlich kein Panzer, sondern ein fahrender Bunker. Im Juli 1942 wurde die Planung dieses Kampfpanzers gestoppt und die Entwicklung eines noch gigantischeren Projekts begonnen: der Panzerkampfwagen VIII Maus.

Als Basiskit in 1:35 bringt Amusing Hobby einen recht einfach gehaltenen Bausatz. Er wird im Auftrag mit gedrehten Abschleppseilen, Zinngussketten von Frullissimo und einen gedrehten Alurohr mit schöner Mündungsbremse aufgewertet.

Bausatzseitig sind Ätzteile für die Kettenschürzen und für die Gitter der Ansaugöffnungen enthalten. Es fehlen wieder entsprechende Abschleppseile. Mit der schweren Fruil-Kette kommt der entsprechende Gewichtseindruck ans Modell. Auf jeden Fall eine lohnenswerte Investition, die die einfachen Bausatzkettenglieder topt.

Für den weiteren Arbeitsgang wird das Modell nun grundiert.

Der VK 7201 wird in einer fiktiven Kriegsende-Splintertarnung lackiert. Das Chassis bekommt eine "Stadt-Tarnung" mit harten Konturen, während der Turm frisch aus dem Werk nur eine Rostschutzanstrich trägt. Auf diesem sind sogar noch die handgeschriebenen Notizen der Werksarbeiter zu lesen.

Die 15cm-KWK ist ebenso von einem Ausrüster frisch geliefert und trägt noch einen wehrmachtsgrauen Anstrich.

Erste Rostspuren an beanspruchten Stellen sind auch bei einem solch massiven Fahrzeug unvermeidlich.

Der überschwere Turm hinten wird durch das nach vorne verlagerte Antriebsaggregat gewichtsmässig ausgeglichen. (Wo allerdings Amusing Hobby die Auspuffanlage vermutet lassen sie bedauerlicherweise offen!).

Werksseitige Markierungen heben sich gut vom Rostschutzanstrich ab. Alle Luken sind für das Diorama geschlossen. ( Der spätere Wintereindruck wird erst zusammen mit der Dioramabase am Fahrzeug angelichen).

Das Modell wird auf urbanen, leicht winterlichen Kriegsendebasis dargestellt. Vier Dragonfiguren der späten Kriegsphase bringen den Größenvergleich in die Szene.

Das überschwere Fahrzeug quält sich durch die Trümmer der Stadt (durch die leichte Hanglage bekommt der VK 7201 seinen dynmischen Auftritt), die vier Grenadiere in ihren zusammen gewürfelten Uniformen versuchen ihn vor unliebsamen Attacken zu schützen.

Die Soldaten wirken geradezu winzig und verletzlich im Beisein des Giganten. Seine Splintertranung kommt in dem Trümmerwirrwar gut zur Geltung.

Hier ist der leichte Anstieg über die Trümmer gut sichtbar. Das Modell ist auf der Basis nicht fixiert, mit den schweren Ketten lässt sich aber gut der Platz in den Geröllhalden definieren.

Rechts und links vom Fahrzeug sichern die Grenadiere. Sie sind mit Waffen der Endphase des Krieges, wie Panzerfäsute oder dem Sturmgewehr 44 bewaffnet.

Mauerkulisse und Pflasterabschnitte sind Gipsteile, die entsprechend farblich behandelt wurden. Zum Schluss ergibt ein sanfter weißer Überzug die frostige Stimmung, ein paar Schneeflocken auf Fahrzeug und Gelände bringen beides dann zusammen.