Mitte der dreißiger Jahre wurden im Rahmen der Standarisierung für militärische Lastkraftwagen drei verschieden Klassen festgelegt: leichte, mittlere und schwere LKW. Im Rahmen dieser Klassenfestlegung wurde Büssing NAG der Bau eines schweren 4,5 to Lkw übertragen. Büssing NAG produzierte zuerst den 500S (4x2) und den 500A (4x4) für die Wehrmacht, gefolgt von den Typen 4500A und 4500S. Im Laufe der Produktion gab es verschieden Aufbauten, sowie Kranwagen und teilgepanzerte Selbstfahrlafetten für die 2 cm Vierlings- und die 3,7 cm Flak. Gegen Ende des Krieges flossen immer mehr Vereinfachungen und Ersatzmaterialien in die Produktion des Fahrzeuges ein.

Auf Basis der Nachkriegsversion des Büssing 4500 von Revell in 1:24 soll annähernd ein Wehrmachtsfahrzeug erstellt werden. Hier sind einige Änderungen umzusetzen wie:

- kürzen des Fahrerhauses hinten (Wegfall des Kabinenanbaus), Rundung, Regenrinne

- Entfernen der Dachanzeige vorne

- Stosstange Rückbau auf Kriegsversion

- Tarnscheinwerfer andeuten

- Rückspiegel auf Kriegsversion anlegen

- Anbau 4x Staukästen unter Ladefläche

- Verlegen Auspufftopf unter Chassis

- entfernen des Anbaus an linker Motorhaubenseite

Schon am Chassis müssen einige Details verändert werden, die bei Kriegsversion 500/4500 wohl anders angelegt waren. Dazu zählt eine kleiner Auspuffanlage die mittig unterm Chassis angebracht war und Staukästen, die sowohl am Rahmen, wie auch an der Ladepritsche angebracht waren. Diese werden scratch erstellt.

Ich bevorzuge hier den Rohbau inklusive auch der vorderen Kotflügel (ohne Schmutzfänger), da sie stabl am Rahmen sitzen müssen, also Plastik auf Plastik für Halt sorgt.

Die drei weiteren Staukästen sind an der Pritsche aufgehängt. Sie bekommen Schlösser und Kettchen aus der Ätzteilkiste.

Probepassung, sitzt....trotzdem Baugruppen fürs Lackieren separat halten.

Am Fahrerhaus muss die rückwärtige Schlafkabine des Nachkriegsbausatzes entfernt werden und der Übergang zur Rückwand gerundet verschliffen werden. Dazu kommt das Weiterführen der Regen- und Presslinien. Ein kleines, zweigeteiltes Rückfenster wird nun eingeschnitten.

Das Führerhausinnere kann fertig aufgebaut werden. Alle Fenster werden fürs Lackieren beidseitig abgeklebt.

Mit feinem Sandpapier sauber verschleifen und auch die seitlichen Löcher für die Nachkriegswinkelpositionen spachteln und verschleifen.

Umgelegtes Anhängerschild auf dem Dach und probeweises Einfügen beider Baugruppen. Die Scheibenwischer folgen natürlich erst beid er Endmontage.

Pritsche und Führerhaus passen sauber auf den Rahmen und bleiben aber fürs Lackieren getrennt.

Auch die Passform vorne für die Kühlerhaube stimmt und kann probeweise einfach aufgesteckt werden. Der linke vordere Kotflügel wird am Einschnitt für das Lenkgestänge verkleinert.

Entsprechend wird auch die linke seitliche Motorhaubenwand von ihrem kastenförmigen Aufbau befreit (bei Kriegsversionen nicht vorhanden) und entsprechend ergänzt.

Dazu wird die Nachkriegsstosstange auf eine Kriegsversion rückgebaut und verspachtelt. Und natürlich die klobigen Peilstangen aus dem Basisbausatz feiner neu aufgebaut.

Nun können alle Baugruppen lackiert werden.

Das fertige Modell (nichtganz, ich hatte zum Shooting noch die Scheibenwischer vergessen!) in einem typischen Tarnanstrich der späten Kriegsjahre. Ein echtes Nachschubschlachtross, das zum Schluss eine selbstgemachte Plane, halb geöffnet, statt dem sterilen Plastikteil aus dem Bausatz bekam.

Am Modell kann man nicht nur die Motorverkleidung öffnen oder schliessen, aber auch die ladefläche noch mit entsprechender Last füllen.

Mit etwas Airbrush kann man die glänzenden Gummireifen in echte Bereifung verändern und das Profil betonen.

Alte Winkelspiegel am Führerhaus und seitlich geöffneter Motorzugang. Washing und Trockenbemalen bringen die wenigen Details gut zur Geltung.

Kennzeichen der Division "Großdeutschland", Nummernschild einfach auf Stosstange aufgebracht, ein typisches Büssing-Gesicht dank des markanten Kühlergrills.

Der spartanische Heckbereich. Mit verdünntem Braunschwarz betont man die Holzstruktur der Pritsche.

Mit etwas Geländeumfeld sieht man wie wirkungsvoll die Mäandertarnung die Konturen des großen Fahrzeuges verwischt.