Das Sturmgeschütz III (Sd.Kfz. 142 auch StuG III) war das meistgebaute Vollkettenpanzerfahrzeug der deutschen Wehrmacht. Ursprünglich wurde es zur Nahunterstützung der Infanterie als sogenannte Sturmartillerie entwickelt. Darum erhielt es die Bezeichnung als Sturmgeschütz und die zunächst sehr kurze Kanone. Als Plattform diente das Fahrgestell des Panzerkampfwagens III, zum Teil auch durch Umbau von Kampfpanzern, die nicht mehr für den Fronteinsatz geeignet waren. Daher stammt auch die Nummer der Bezeichnung, diese gibt also keine Reihenfolge von Sturmgeschütztypen an. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges kam den Sturmgeschützen oft in Ermangelung von dazu geeigneten Kampfpanzern die Rolle der Panzerabwehr zu. Entsprechend wurde auch das StuG III weiterentwickelt, schwerer gepanzert und mit durchschlagskräftigen langen Kanonen ausgestattet. Sowohl in der Funktion als Artillerie als auch als Panzerjäger war das Sturmgeschütz III sehr erfolgreich, wobei die Herstellung im Vergleich zu Kampfpanzern kostengünstiger, ressourcensparender und schneller war. Die Infanterie- und die Panzerjagdabteilungen befanden sich bald in Konkurrenz um die Zuweisung der Fahrzeuge. Für die ursprüngliche Rolle zur artilleristischen Unterstützung wurden Varianten mit Waffen größeren Kalibers entwickelt.

Mein Buchtipp zum Modell: Spielbergers "Sturmgeschütze" beinhaltet ein ausführliches Kapitel über die Ausführung G mit Risszeichnungen und den einzelnen Veränderungen am Fahrzeug während der langen Produktionszeit.

Das Label "Das Werk" bringt zusammen mit Takom im Dezember 2021 im Grossmasstab 1:16 das Sturmgeschütz III Ausführung G in einer frühen Version als Plastikbausatz heraus. In der Einführungsauflage mit Metallrohr und Ätzteil ein prall gefüllter Bausatz mit rund 300 Teilen.

Alle Teile sind sehr gut und präzise gegossen, entsprechend dem Masstab und der Größe der Bauteile natürlich mit massiven Angüssen versehen-hier gilt es erstmal geduldig abtrennen und versäubern.

Begonnen wird mit Wanne und Fahrwerk, das auch über die entsprechend innen sichtbaren Drehstäbe verfügt und dadurch bewegliche Schwingarme erzeugt.

Heckpartie und Unterwanne sind ebenso durchgestaltet. Bei den großen Baugruppen kommt man sich förmlich wie ein Panzermechaniker vor, was natürlich besonders Freude macht. Die Passform ist präzise und gut, wer sich am Sturmgeschütz III auskennt, kann die Baugruppe entspannt durchbauen.

Die zweiteiligen Ketten sind nach dem Versäubern leicht zu montieren und bleiben voll beweglich. Hier kann man sie sich also sauber getrennt anlegen und lackieren und später normal aufziehen. Das Triebrad nicht festkleben, sondern nur aufstecken so bleibt es beweglich.

Der Kettendurchhang ist bei den Sturmgeschütz III minimal, also kann man die Kettenlänge präzise abstimmen. Die Gummibandagen der Laufrollen haben auch die typischen Beschriftungen der Hersteller.

Der Oberbau beginnt mit der Baugruppe des Kampfraumes und der angehängten Kettenbleche. Hier kann man deutlich sehen, das die Kitmacher sich nicht so entscheiden konnten, welche historische Version sie zum Vorbild nahmen. Zwar sind die mit Juli 1943 eingeführten, aber seltenen Nebelkerzentöpfe rechts und links vorne vorhanden (bei Feindbeschuss lösten sie oft selber am Fahrzeug aus), jedoch kommen dann S-Abschlepphaken ans Modell, die aber erst im Juli 1944 an die Truppe ausgegeben wurden (bis dahin C-Abschlepphaken). Sicher etwas für Nietenzähler.

Die Abschleppseile selber werden durch gedrehten Draht ausgeführt.

Das Ganze passt dann gut auf das Chassis. Die Baugruppe kann man hier auch schon fixieren, solange man zum Airbrushen an den Kampfraum kommt.

Die Heckpanzerung mit den seitlichen Ansaugöffnungen passt nun perfekt auf die Wanne. Hier werden für die Ansaugöffnungen auch einige, der wenigen Ätzteile verbaut.

Hinter dem Kampfraum ist auch das Rohrwischerset angebracht. das es sich hier um ein 1943-Sturmgeschütz handeln soll, sieht man an dem erst dann versetzten Kampfraumventilator vom Dach an die Rückseite.

Die Geschützlafette für die 7,5cm StuK 40 passt sauber in den Kampfraum, sie wird hier noch nicht fixiert, so kann man sie in Ruhe altern und kolorieren.

Rohr und Blende werden einfach nur aufgesteckt, auch das Metallrohr passt ohne viel Aufwand sauber auf die Plastikteile.

Das Kampfraumdach mit Kommandantenkuppel und Ladeschützenluke mit aufgestelltem MG-Schild, wie es ab 1943 eingeführt wurde, sitzen bei der Probemontage passgenau auf. Das Dach wird erst nach der Innenraumgestaltung fixiert. Lukendeckel und MG 34 folgen dann erst bei der Schlussmontage.

Das fertige Modell bekommt die Tarnung und Kennzeichung eines Sturmgeschütz III der Sturmgeschützbrigade 242 vor Monte Cassino, Italien 1943. Die in Italien eingesetzten Frontfahrzeuge bekamen auf ihren sandgelben Basisanstrich grüne und dunkelbraune Farbstreifen, die in einem Mäandermuster die harten Konturen verwischen sollten.

In einem typisch italienischen Gelände eingesetzt, sieht man wie wirkungsvoll die Tarnung ist. Das Modell zeichnet sich auch bei der Schlussmontage durch eine exzellente Passform aus. Überraschungen bleiben also aus. Ein ausgiebiges Washing, Post-Shading und Trockenbemalen bringt viele feine Details zur Geltung.

Das Dach kann man nach wie vor abnehmen und bekommt einen Einblick in den Kampfraum mit dem schön gemachten Geschütz (auch wenn es relativ einfach ausgefallen ist). Sicher wird es bald einen kompletten Kampfraum zumindest im Aftermarket dazu geben, aber für den Blick durch die Dachluken reicht es.

Die Unterwanne wurde als ersten Arbeitsgang vor dem Lackierunge mit echter Erde verschmutzt, deren Ablagerung an der Wanne werden später durch die Bemalung betont. Gerade bei einem so großen Modell unbedingt notwendig.

Diese feinen Strukturen lassen das Modell echt erscheinen.

Die massive Frontplatte mit der aufgeschraubten Zusatzpanzerung erhöht die Gesamtpanzerung auf 80mm.

Die Blende in dem geschweissten Aufbau wurde so bis Mitte 1944 verwendet, dann folgte meist die gegossene Saukopfblende, die geschossabweisender war.

Heckpartie mit den Ersatzlaufrollen, noch in Mengenderot gestrichen. An der Kamfpraumrückwand neben Ventilator auch Ersatzkettenglieder, darunter der Rohrwischer. Links hinten auf dem verbeulten Kettenblech der Feuerlöscher.

Die Kommandantenluke mit dem Scherenfernrohr und der Lederpolsterung in der Luke. Davor die Richtoptik des Sturmgeschützes.

Das Kettenblech dient als Träger für Wagenheber, Werkzeug und Unterlegkeil. Hier kann man bei einem solch großen Modell Metallabrieb und Washing intensiv nutzen.

Vorderes Triebrad mit den metallisch-abgeriebenen Zahnkränzen, auch die Trennglieder der Kette haben Metallabrieb.

Ein schönes Modell, das gut zu bauen ist und zum Schluss einen "echten" Eindruck hinterlässt.