Nach dem abgelehnten Entwurf eines mit einer 50-mm-Kanone ausgestatteten Ballonabwehrfahrzeugs des Ingenieurs Heinrich Ehrhardt sowie dem eines teilgepanzerten PKWs von Opel[1] begann das deutsche Heer den Ersten Weltkrieg vollkommen ohne gepanzerte Fahrzeuge, was sich nach dem Antreffen belgischer und britischer sowie russischer Panzerspähwagen als schwerer Nachteil herausstellte. Daraufhin vergab die Oberste Heeresleitung (OHL) im Oktober 1914 einen Auftrag an die drei Firmen (Büssing, Daimler und Ehrhardt) zur Konstruktion eines gepanzerten Spähwagens.

Büssing konstruierte den A5P, Daimler den Typ 15 und Ehrhardt in Düsseldorf den E-V/4. Die wenigen gebauten Exemplare konnten an der Westfront jedoch nicht viel ausrichten, da sie in dem dort ausgebrochenen Stellungskrieg nicht mehr von allzu großem Nutzen waren und darüber hinaus nur für befestige und unbefestigte Straßen konzipiert wurden.

Im Herbst 1916 wurde entschieden, die verbliebenen Fahrzeuge im „Panzerkraftwagen MG-Zug 1“ zusammenzufassen und mit dem Kavallerie-Korps Schmettow an die rumänische Front zu schicken. Dort, wo der Bewegungskrieg noch möglich war, bewährten sie sich im Kampf und überzeugten die OHL, eine größere Stückzahl von Panzerwagen zu bestellen. Da Büssing und Daimler mit anderen kriegswichtigen Aufgaben bereits ausgelastet waren, wurde der Auftrag lediglich an Ehrhardt vergeben. Der Straßenpanzerwagen besaß eine Bewaffnung von drei und mehr MG 08 sowie einen starren MG-Turm. Er war zwar für den Einsatz auf der Straße konzipiert, besaß jedoch ein Zwölfganggetriebe (sechs Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge), einen Vierradantrieb, Doppelbereifung an der Hinterachse sowie gepanzerte Kotflügel. Eine zunächst vorgesehene Funkeinrichtung bewährte sich nicht und wurde wieder entfernt.

Die im Einsatz gewonnen Erfahrungen flossen in die neu gebauten Modelle mit ein. Unter anderem wurde: das Gewicht um 1,75 Tonnen reduziert, ein Unterbodenschutz angebracht, der Turm drehbar gemacht, und die Scheinwerfer gepanzert.

Die ersten zwölf Stück bildeten die Panzerkraftwagen-MG-Züge 2, 3, 4, 5 und 6. Ein Zug bestand aus zwei E-V/4 und den notwendigen Unterstützungsfahrzeugen. Gegen Ende des Jahres 1917 wurden weitere 20 Exemplare bestellt. Die neu formierten Einheiten wurden mit großem Erfolg an der rumänischen und ukrainischen Front, später auch im Elsass und an der italienischen Front eingesetzt. Einige Einheiten unterstützen auch die deutsche Frühjahrsoffensive 1918 an der Westfront, allerdings unter erheblich größeren Verlusten.

Nach dem Krieg wurden bis 1919 noch weitere 20 Stück gebaut, von denen einige an Freikorps-Verbände gingen und andere an die Entente-Mächte abgegeben wurden. Bei den schlesischen Aufständen von 1919 bis 1921 wurden von beiden Seiten Panzerwagen verwendet, darunter auch einige E-V/4.

Der Bausatz ist ein kompletter Resinbausatz und besteht aus über 200 fein gegossenen Teilen-wahrlich kein Modell für Anfänger. Die Baugruppen können für Fahrwerk mit Inneneinrichtung und Antrieb sowie Panzeraufbau mit Turm komplett zusammen gebaut werden.

Das Fahrgestell mit den wuchtigen Reifen beinhaltet auch einen schön gemachten Motor, der noch mit ein paar Kabeln verfeinert wird. Der Innenraum beinhaltet alle 6 Sitzplätze, Munition- und Ausrüstungskisten und vor allem auch die beiden Fahrerplätze für Vor- und Rückwärtsfahrt. Hier kann man mit dem Ehrhardt Panzerwagen sicher schon einen Vorläufer der deutschen Panzerspähwagen im WW2 sehen.

Der Ehrhardt verfügt hier, trotz Rohstoffmangel noch über Gummibereifung und vorne zur besseren Geländegängigkeit außen über einen Stahlring. Ein Lenkeinschlag macht das Modell hinterher lebhafter.

Der Aufbau verfügt über einen beweglichen Drehturm und zeigt das Fahrzeug mit insgesamt 5 MGs in diversen Schießluken. Klappen und Türen werden weitgehnst geöffnet, so macht es hinterher Freude auch das Innenleben zu entdecken.

Die Resinteile sind in unterschiedlichsten Tönen gegossen und sehr fein, leider gibt es auch diversen Blasen und Löcher, was ab und zu Spachtelarbeiten benötigt.

Die einzelne Baugruppen nach der Bemalung, ein heller graugrüner Ton des Panzeraufbaues ermöglicht es die Nietenstruktur gut zu kontrastieren. Das Fahrgestell mit den Einzelsitzen und dem schönen Motor kommt jetzt gut zur Geltung.

Eigentlich fast zuschade, das es nun unter dem Aufbau verschwindet...