Der Faun L900 war ein schwerer LKW mit 9-10t Nutzlast der in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre von Faun für die Wehrmacht produziert wurde. Es dürften so um die 100 Exemplare gewesen sein die zunächst bei den leichten Divisionen für die Verlastung der leichten Panzer I und Panzer II eingesetzt wurden. Oft wurden die L900 zusammen mit dem 10t Sonderanhänger 115 verwendet, dessen variable Auffahrrampe ermöglichte das Aufladen der Fahrzeuge auf die Pritsche des L900 aus eigener Kraft. Mit diesen Gespannen konnten also 2 Fahrzeuge gleichzeitig Transportiert werden wie es auf den seinerzeit üblichen Militärparaden eindrucksvoll zur Schau gestellt wurde. Angetrieben wurde der L900 von einem 18 Liter Deutz F6M5171 Dieselmotor mit 180PS Leistung angetrieben. Mit 200L Kraftstsoffvorrat konnten bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h 360km zurückgelegt werden. Die Faun L900 blieben bis zum Ende des Krieges im Einsatz, allerdings wurden sie nach Auflösung der leichten Divisionen an die schweren Instandsetzungseinheiten der Panzerregimenter abgegeben.

Trotz aller Kritikpunkt zu dem in 2018 erschienene Bausatz des Labels "Das Werk" (Modellbau König und Customscale Coop) habe ich mir aus zweiter Hand den Bausatz nebst den damals eine Woche nach Erscheinen des Plastikbausatzes herausgegebenen Resin.Korrekturräder angeschafft. Die schön gemachten Holzdecals von Uschi.v.Rosten und Resin-Fahrerfiguren von Customscale ergänzen den Auftritt. Dazu als Ladegut zwei typische Pzkw.II/D von Bronco. Dazu gibt es eine Korrekturliste von machbaren Änderungen wie die lichte Höhe in den Radläufen, die vorderen Radbleche und den Heckabschluss am Chassisträger..schauen wir mal.

Der Rohaufbau zusammen mit zwei Pzkw.II Ausf.D von Bronco ist im Prinzip problemlos dank einer schön gemachten Bauanleitung. Manche Positionen sind wegen fehlender Haltepunkt erklärungsbedürftig, also vorher ausprobieren, bzw. ein paar Seiten weiter die Endpositon an der CadCam-Grafik nachvollziehen.

Alle Reifenund Felgen werden durch die Ersatz-Resinräder ersetzt. Diese weisen sehr schön gemacht die Auswölbung der Pneus durch das Fahrzeuggewicht auf. Sie sind zwar vom Durchmesser nach wie vor so gross wie die fehlerhaften Gummiräder, aber wenn man die nicht belasteten Federpakete verbaut, füllen sie zumindest nicht mehr so eng die Radkästen aus und der Look ist relativ natürlich.

Auch die Anhänger-Baugruppen des SD.Anh. 115 bekommnen neue Resinräder. Diese sind alle schön mit einem tieferen Profil gegossen.

Für die Verladeszene ist ein Teil des Ladeboards abgeklappt und der Sd.Anh. 115 in Lademodus azufgebaut. Der Pzkw.II D von Bronco mit dem veränderten Fahrgestell passt sich dem Absatz auf die Ladefläche durch die einschwenkenden Laufrollen an.

Eindruck des Bausatzes des L900 von "Das Werk" ist etwas gemischt: sicher ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und die Passform ist dan CadCam-Technik sehr gut. Neben den Resinrädern habe ich auch den Heckabschluss mit der Anhängerkupplung und die fehlenden Zugösen durch Ersatzteile ausgetauscht. Insgesamt hat man manchmal den Eindruck eines osteuropäischen Gussproduktes, die Angüsse sind dick und es fehlt so etwas die letzte Detaillierung, z.B. bei den Ladeboardverschlüssen. Dies hätte aber den Bausatz sicher nochmal verteuert. Bastelspass ist gegeben, die Resinräder bringen aber sicher noch etwas mehr Realitätsnähe, so daß mit allem bei über 100 Euro landet.

Der ganze Zug nun fertig koloriert in dem typischen Panzergrau der frühen Kriegsjahre.

So sind alle vier Modell fertig fürs Diorama, natürlich noch ohne Figuren und ein paar Beladungsteile wie Fässser und Unterlegkeile fehlen noch.. Die Gesamtlänge von über 50cm ist auch so beeindruckend und die Faszination der technischen Lösung bleibt. Auch kann man schon erahnen, das solche Züge in der Praxis kaum geländetauglich waren und ihre Fracht in den Schnellen Division nur auf gut ausgebauten Straßen bewegen konnten.

Der Faun L900 mit Verdeck und hinten abgeklappten Ladeboards. Bei ihm und dem Anhänger ist der schöne Kontrast zwischen dem panzergrauen Anstrich und dem Holzaufbau gut zu betonen.

Die lange Fronthaube wird mit Chipping und Schattierungen besonders betont. Die Zugmaschine  trugen auf den Kotflügeln großformatige Nummerierungen, entsprechend auch bei dem ihnen zugeteilten Sonderanhänger.

Die hölzerne Ladefläche auf dern die ursprüngliche graue Farbe schon fast überalle abgeblättert ist.

Die resinräder mit ihren abgeflachten Profilen machen einen sehr guten Eindruck, auch nach der Farbgebung.

Seitenboards und die Staukästen bieten sich ebenfalls als Fläche für Modulation und Alterung an.

So sieht ein entsprechend aufgefahrener Pzkw.II-Ausf. D auf dem Faun aus.

Der Sd.Anh. 115 dient hier als Auffahrrampe, im Diorama werden die Räder noch entsprechend mit Unterlegkeilen gegen Verrutschen unterlegt.

Auch der Anhänger kann schön in seinen Holzteilen gealtert werden und zeigt den entsprechenden Farbabrieb.

Für die Verladeszene ist der Anhänger hinten abgesenkt und das hintere Radachsenpaar seitwärts abgelegt.

Hier geht es ins Diorama.