Die RMS Olympic, im Ersten Weltkrieg HMT Olympic (engl.: [oʊˈlɪ̃mpɪk]) der Reederei White Star Line war das erste und namengebende Typschiff der Olympic-Klasse und somit Schwesterschiff der Titanic und der Britannic. Als einziges Schiff ihrer Klasse konnte sich die Olympic mit einer 24-jährigen erfolgreichen Karriere schmücken. Vor allem aufgrund ihres Kriegsdienstes, bei dem sie zahlreiche gefährliche Situationen überstand, erhielt sie später den Spitznamen „Old Reliable“ (Alte Zuverlässige). Im Jahr 1918 rammte und versenkte die HMT Olympic das deutsche U-Boot U-103 der Kaiserlichen Marine, nachdem dessen Besatzung versucht hatte, sie während einer Reise mit US-Truppen nach Frankreich zu torpedieren.

 

Trumpeter brachte in 2024 die RMS Olympic als Truppentransporter im großen Masstab 1:200 heraus. Hier erreicht das Modell eine Gesamtlänge von 136cm. Zu dem Basisbausatz kommt noch ein Figurenset mit Royal Navy Figuren in 1:200 mit 76 Einzelposen.

Begonnen wird mit der Rumpfmontage. Hier werden an dem großen Rumpfbauteil, das ja die volle Länge von 137cm hat, die Wellen, einige Ätzteile und die Rumpfschienen angebracht.

Die beiden ersten Decksteile sind für das Heck und kurz hinter dem Bug einzusetzen. Sie geben dem großen Rumpfteil sofort die nötige Stabilität. Als Bauheling dient der beigegebene Ständer.

Die Schrauben legt man für die Schlussmontage zur Seite. Gerade wenn ich noch nicht weiss, ob ich das Modell nicht doch als Wasserlinienmodell in einem Stück See "versenken" möchte.

Eine wahre Geduldsarbeit ist dann das Einsetzen der Ätzteilfenster in die verschiedenen Decks. Vier große Ätzteilplatinen wollen an dem Modell verbaut werden. Man kann dann die Wände direkt mit Primer grau grundieren, das auch dem späteren Außenanstrich entspricht.

Der Rohbau kann vor der Lackierung relativ weit vorangetrieben werden..vorausgesetzt man lässt die Oberdecks, Schornsteine und Kasematten vorerst separat. Dazu werden auch alle feinen Anbauteile wie die unzähligen Rettungsboote und vor allem Ätzteile erst nach dem Kolorieren angebracht.

Das Modell ist nicht nur ziemlich gross, sondern hat jetzt schon ein ordentliches Gewicht beim Herumtragen. Hier sind noch alle Luken offen, auch diese kommen erst später ans Modell, sodaß man man schön separat lackieren kann. Die vier feinen Schornsteine sind natürlich hier nur aufgestellt, auch sie müssen vorerst separat bleiben, bekommen auch sie ein relativ kompliziertes Tarnschema.

Ein paar feine Fugen sind in der Verbindung von Rumpf zu den Passierdecks zu bearbeiten. Es empfiehlt sich den Decksaufbau mit dem Oberdeck in diesem Stadium zu verkleben, da es ordentlich Druck braucht und in Etappen mit flüssigem Sekundenkleber eingebracht wird. Das ist insbesondere im Hinblick auf das durchlaufende Tarnschema wichtig. 

Auf den Decks werden alle festen und flachen Aufbauten verbaut, hier am Bug sogar die Ankerketten und deren Winden. Man kann so alle Decks in der nächsten Etappe holzfarben spritzen und dann die Aufbauten darauf in Weiss und Grau gut absetzen. Das Tarnschema bezieht hier auch die Brücke mit ein, auch hier kommt man fürs Abkleben noch gut heran. Alle feinere Anbauten aus Ätzteilen oder feinen Kränen bringt man dann erst bei der Schlussmontage auf die Decks.

Einige der oberen Aufbauten sind schon seitlich weiss abgesetzt. Sie sind weiterhin abnehmbar, sodaß man sie schön getrennt kolorieren kann. Auch die feinen, langen Aufstiegsleitern an den Schornsteinen und vor allem die feinen Rettungsboote mit ihren Kränen sind ebenso ein Teil der Schlussmontage.

Das Heck ist natürlich noch relativ leer, aber so kann man auch hier das Holzdeck noch gut erreichen und dann die Aufbauten farbig absetzen. Bis hierhin sind schon ungefähr 350 Teile verbaut.

Im nächsten Schritt nach diversen Kleinteilen wie Rettungsboote, Kräne und Geschütztürme werden Rumpf und Bordwände in der aufwendigen Tarnung lackiert. Zuerst wird mit Hull Red der Unterrumpf gespritzt. Auch wenn man bei einem Wasserlinienmodell wahrscheinlich davon wenig sieht, wird er doch umlaufend angesetzt und dann abgeklebt.

Die Tarnung ist auf beiden Seiten sehr unterschiedlich, Backbordseite als Basisfarbe Weiss, Steuerbordseite in Seegrau als Basisfarbe. Darauf kommen weisse, seeblaue und schwarze Tarnfelder, die in diesem Stadium natürlich noch hell und fröhlich leuchten, aber so eine gute Basis für die weitere Alterung bilden.

Auch die vier Schornsteine werden nach einem komplexen Plan abgeklebt und gespritzt. Die hölzerne Decks werden mit zwei Holzfarben gespritzt. Das gibt mehr Modulation und Lebendigkeit.

Zuletzt wird die Brücke in drei Farben mit dem Tarnmuster versehen, die übrigen Aufbauten bleiben in Grau und Weiss.

Nächster Bauabschnitt umfasst das Altern des Rumpfes, der Decksaufbauten und Schornsteine, sowie deren Platzierung am Modell. Hier wird jetzt durch das Altern das Dämpfen der grellen Tarnung deutlich und die schönen Strukturen am Rumpf des Trumpeter-Modells kommen jetzt gut zur Geltung.

In der Gegenüberstellung wird der große Unterschied von Backbord zu Steuerbordseite nochmal deutlich. Dazu dann die Holzdecks als Kontrastfläche.

Die "Olypmic" ist ihrer Lebenszeit 247mal über den Atlantik gefahren, entsprechend kann man das Schiff ruhig altern, was auch die zeitgenössigen SW-Bilder gut zeigen. Je nach Grundfarbe wird mit einer hellen oder dunklen Komplimentärfarbe trockenbemalt. Dann ein Schwammchipping für abgeblätterte Farbe und Roststellen. Zum Schluss werden mit Rauchfarbe und Braunrot mittels Airbrush die entsprechende Verläufe gesetzt.

Auch die Aufbauten bekommen ein Licht-Schatten-Airbrush, was den Strukturen auch in diesem Masstab zusätzlich Tiefe verleiht. Einige Aufbauten sind in Seegrau, andere als weisse Aufbauten gehalten, wohl ein Relikt der Passagierzeit davor.

Hier sieht man gut, das auch der Unterrumpf die Eisenplattenstruktur schön profiliert hat. Durch das Trockenbemalen mit Dunkelbraun treten diese Reliefs gut zu Tage. Auf den hellgrauen Rumpfpartien dann entsprechend mit Dunkelgrau, streifig von oben nach unten ziehen entspricht dem harten Arbeitsalltag.

Die vier Schornsteine bekommen ihre Russpuren und Tiefe. Dazu auch entsprechendes Trockenbemalen, was vor allen die feinen Nietenreihen sichtbar macht. Dann können sie auf dem Aufbau festgeklebt werden. Es ist so jetzt am ganzen Modell relativ einfacher die feinen Ätzteilleitern und vor allem die Verspannung der Schornsteine mit dem Deck anzusetzen.

Die Tarnfelder werden durch den Alterungsprozess nun deutlich gebrochen und das Trockenbemalen dämpft die Strahlkraft der Farben jetzt auf ein realistisches Maß.

Nun werden die Vielzahl kleinen, zerbrechlichen Anbauteile auf den Decks platziert, hier fehlen zb. noch die Geschütztürme, Relings etc...da kann man sich wieder analog des Bauplanes von vorne nach hinten arbeiten.

Auch die Glaskuppeln sind nun geöffnet. Hier wird an zwei Stellen im Aufbau das Tageslicht in den Rumpf gelenkt. Entsprechende Glasteile werden abgeklebt, gespritzt und dann wieder demaskiert.

Die "Olympic" verfügt über drei Schrauben, zwei große Schrauben seitlich und eine kleinere Schraube für den Druck auf das Ruder.

Das komplexe Tarnmuster ist auch auf dem laufenden Bauabschnitt schon jetzt nett anzusehen, allemal ein Grund sich für das Modell zu begeistern.

Das fertige Modell (fertig fürs Diorama) hat einen schönen Kontrast zwischen Patina und der feinen Verspannung und der vielen Details. Dazu kommen 72 1:200er Figuren britischer Schiffsbesatzungen, sodaß der Betrachter auch die Größe des Ozeanriesen erahnen kann.

Beide Seiten mit ihrem unterschiedlichen Dekor können den Irrtum erzeugen, man habe zwei verschiedene Schiffe vor sich. Das Tarnschema unterscheidet sich halt radikal. Auf den Originalbildern während der Kriegszeit lässt sich sogar erkennen, das die "Olympic" mehrmals ihr Tarnschema wechselte.

Neben den Geschütztürmen, vier am Bug, zwei am Heck, sind es vor allem die Ätzteile für Relings, Gangways und den sechs Kränen, die feine Details am Modell bringen.

Die Decks sind jetzt prall gefüllt mit Details, insgesamt muss man für das Modell circa 10 Tage rechnen. Zum Schluss kommen die Verspannungen an das Modell. Die Mastverspannungen werden mit 0,3mm Stahldraht gesetzt, die Verspannungen der vier Schornsteine mit gezogenen Gussästen.

Auf dem Heck ist besonders die zweite Steuerbrücke markant. Diese wurde entsprechend neben dem Steuerrad und Maschinensteuerung auch mit Figuren ausgestattet. Davor wieder die Kräne für die Beiboote und die beiden für die Kriegszeit aufgebauten nach hinten offenen Geschütztürme zur Nahverteidigung. Die "Olympic" versenkte das deutsche U-Boot mit einer der seitlichen Schrauben, die den Druckkörper auf ganze Länge beschädigte.

Mit den schräg nach hinten geneigten Schornsteinen machen die Ozeanriesen der Titanic-Klasse einen schnittigen Eindruck. Auch das 137cm lange Modell. Der beigefügte Plastiksockel bekommt nach dem Bau etwas Patina, damit man das Modell auch ohne Diorama präsentieren kann.

Die vier Schornsteine haben auf jeder Seite eine V-förmige Verspannung mit Stahldrähten, die sie wohl bei schweren Seegang brauchen, um nicht aus der Verankerung zu brechen. Hier sieht man wie dicht auf dem Oberdeck die Rettungsboote gepackt sind, dazwischen die filigranen Schwenkarme zum Ausbooten.

Die vielen filigranen Details wie Relings und Rettungsboote sind jetzt ein schöner Kontrast zum dem riesigen Stahlrumpf. Die runden 800 Teile haben ihren Effekt.

Das markante, geschwungene Heck, wie man es auch von der Titanic kennt. Die Schrauben sind nur aufgesteckt, falls es leichter ist das Modell ohne Schrauben im nächsten Schritt in der Wasserfläche einzubetten.

Am Bug kann man auf beiden Seiten ein schönes Farbenspiel aus Tarnverläufen und Rostspuren hinterlassen, was vor allem den Ankerspil betrifft.

Von oben zeigt sich ein filigranes Wirrwarr aus Aufbauten, Rettungsbooten und Verspannungen, die jeweils mit einem Tropfen Sekundenkleber von nun an Halt suchen..reisetauglich?

Insgesamt ein tolles Modell, was man natürlich noch mehr supern kann, aber aus dem Kasten gebaut und mit dem Figurensatz schon viel Freude macht. Im nächsten Abschnitt geht es an den Wasserausschnitt mit dem halb getauchten deutschen U-Boot vor der "Olympic".

Für die Darstellung der Rammszene braucht das 1:200er Modell eine Basis von 155x40cm. Auf der stabilen Holzplatte bringt ein 60mm Sockel aus Styrodur die Grundlage für eine Wasseroberfläche, die das Vollrumpfmodell bis zur Wasserlinie aufnimmt. Auch für das 1:200er U-Boot wird nebem dem Bug eine entsprechende Vertiefung in das Styrodur geschnitten. Das glatte Styrodur kann man nun entsprechend bearbeiten, um eine erste wellige Oberfläche und Strömungslinien für die beiden Fahrzeuge zu erzeugen.

Das Modell der "Olympic" kann man so auch nach der Anlage der Wasseroberfläche auf der Basis einsetzen, ohne das man den Rumpf mit der Base verkleben muss. Das macht auch den Transport zb. zu einer Ausstellung einfacher.

Für eine Meeresoberfläche zb. bei Nacht wird die gewellte Styroduroberfläche zuerst Schwarz gespritzt, um später keine Blitzer zu haben. Darauf erfolgt eine mit Schwarz-blau durchfärbte Gipsschicht, die die ersten Wellenstrukturen betont. Dazu wird die Oberfläche nochmal mit der gleichen Abtönfarbe gestrichen. Eine glänzende Klarlackschicht versiegelt den Gips. Auch ist die ganze Ebene mit 4mm dickem Balsaholz eingefasst, die nun Bodenplatte und Base mit Holz verkleidet.

Ich bevorzuge dann die ganze Oberfläche nun mit transparentem Badezimmersilikon und einem runden Löffel für weiche Formen zu bedecken. Mit Seifenwasser wird das Silikon weich und flüssig und deckt die letzten Untiefen und Poren ab. Dazu kann man nun gerade die Wällenkämme bürstenartig highlighten, wobei man hier natürlich immer den kleinen Masstab im Auge behalten muss.

Die Wellenkämme werden nach dem Trocknen des Silikons mit Weiss und einem groben Pinsel nochmals betont, dabei konzentriert man sich am Heck auf das aufgewühlte Wasser des Volldampf gebenden Ozeanlines, und die Bugwellen beider Schiffe.

Hier kommen auch auf die Wellenkämme abschließend ganz feine und nicht hohe Wasserfahnen mit Watte dazu. Das Ganze gut trocknen lassen, wir wollen ja nicht das unser Modell sich später mit der Base verklebt.

Nun können Schiffsmodell und Base vereint werden und zusammen fotografiert werden.

Ich habe die Schlüsselszene auf die rechte Schiffseite verlegt, um das attraktivere Tarnmuster im Focus zu haben. Im Gesamtkontext sieht man die Größe der "Olympic" im Vergleich zum U-Boot.

Hier macht der Masstab 1:200 kaum einen Unterschied - so dramatisch ist die Szene an sich.

Auch von der anderen Seite ist die getarnte "Olympic" auf der Wasseroberfläche noch schöner. Sie wird sicher eine nette Attraktion auf einer Ausstellung.

Man kann jetzt auch gut erahnen, wie das wilde Muster in der rauhen See die großen Proportionen deutlich verschwinden lässt.

Das Modell hat nur einen minimalen Spalt in seinem Ausschnitt, ist aber weiterhin entnehmbar. Die Wellenkämme und Gischt kaschieren den Spalt fast perfekt.

Insgesamt ein aufwendiges Projekt das inklusive der Fotosessions rund 2,5 Wochen beansprucht hat. Jetzt gibt es zu dem Modell noch eine zweiteilige Acrylglashaube, die es vor Staub schützt.

Das Modell bekommt eine zweiteilige Acrylglashaube (hier ist die Oberseite noch mit der Schutzfolie bedeckt), die das Modell insgesamt staubdicht abschliesst. Dazu kann man den Fotohintergrund außen an der Haube aufhängen und so der Szene nach wie vor etwas Kulisse bieten.

Für die nächsten Wochen bis zum Ausstellungsauflug macht es nur mir und Gästen Freude.