Einer der meist fotografierten Kampfpanzer VI "Tiger" der Wehrmacht zur Zeit der Panzerschlacht von Kursk 1943 war der Wagen "123" der 1. Kompanie/schwere Panzerabteilung 503. Bei seinem technischen Halt auf den Hügeln vor Prochorowka wird er mit Munition versorgt und kleinere Reparaturen durch die Inst-Staffel der Abteilung durchgeführt.

Das Diorama in 1:35 soll diese Szene einfangen.

Als Basiskit für den "123" dient der 2021 neu erschiene Bausatz von Border Models für einen frühen Tiger E. Also noch mit Gummilaufrollen, der frühen Kommandantenkuppel, Nebeltöpfen etc. Der Bausatz ist an sich wirklich toll gemacht und die Passform exzellent. Ätzteile und ein Metallrohr sind eine hervorragende Basis für ein gutes Modell. Arbeit macht etwas die Einzelgliederketten, hier werden bei den Einzelgliedern auch die Führungszene extra aufgeklebt, macht also circa 250 Einzelteile versäubern und verarbeiten. Manch eine Baugruppenlösung ist deutlich anders als die der Konkurrenten, hier gibt es im Kit viele Optionen für unterschiedliche frühen Tiger, allein zwischen 5 verschiedene Kanonenblenden muss entschieden werden. Zum Glück gibt es viele Aufnahmen des "123" von allen Seiten. Dafür ist im Kit ein extra Spritzgussrahmen für umfangreiches Zubehör, wie Decken Eimer etc. vorhanden.

Typischerweise hat der "123" noch die Rommelkiste eines Pzkw. III am Turm und nicht die spätere Serienstaukiste. Auch die Nahkampföffnung hinten links am Turm zeigt die Merkmale einer frühen Ausführung.

Die gesamte Unterwanne wurde vor dem Grundieren mit feiner Erde benetzt. Auch die bausatzseitig "braven" Seitenschürzen wurde wie beim Original aufgetrennt und verbogen. Dem "123" fehlen auch die hinteren Kettenschürzen.

Am Heck wurden die Auspuffbleche realitätsnah mit Wärme verbeult. Der Wagenheber wird für die Szene aus der Halterung genommen. Hier kann man auch die gute Qualität des Metallrohrs sehen. Auch die Nebeltöpfe für den Turm liegen als Messingteile im Kit.

Für die Instandsetzungszene ist die vordere Laufrolle abgenommen, sie wird in der Szene ersetzt. Der Turm selber ist wie beim Originalbild auf ein Uhr gedreht.

Die Lüftergrätings sind komplett aus Ätzteilen angelegt. Auch hier sichtbar die frühe Kommandantenkuppel. Alle Luken sind für den Halt auf den Wiesen vor Kursk geöffnet, es ist ein heißer Sommer.

Frühe Ausführung mit zwei Fahrscheinwerfer rechts und links auf dem Wannendach. Hintere Munitionsluke geöffnet, links daneben die fremd wirkende Staukiste eines Veteranen.

Die Tiger um Kursk der sPzAbt 503 haben einen 3-Farben-Tarnanstrich aus dem sandgelben Basisanstrich und unregelmässigen Grün- und Rostbrauntönen. Die Turmnummern sind in Schwarz mit weißer Umrandung und außer den Balkenkreuzen gibt es keine Verbandskennzeichung zu diesem Zeitpunkt.

Der "123" ist auch so relativ nackt, er hat am Bug keine Ersatzkettenglieder, hier muss also die Inst-Staffel immer nah an der Gefechtsstaffel sein. Die schweren Gefechtsketten wurden nach einem dunkelbraunen Basiston mit einem Washing eines Rostbraun gewaschen und die exponierten Stellen anschließend mit Silber betont.

Die weichen Tarnverläufe lösen die harten Konturen des 52-Tonners gut auf. Nach dem Auftrag der Tarnstreifen werden alle Flächen von oben mit verdünntem Buff übernebelt. So werden die Konturen weicher und der ausgeblichenen Eindruck von Einsatzfahrzeugen suggeriert. Man sollte nie vergessen, das die Farben des letzten Jahrhunderts nicht die Leuchtkraft moderner Farben hatten.

Nachdem an den Laufrollen die Gummibandagen mit Gummischwarz abgesetzt wurde, gibt ein Washing mit dünnflüssigen Schwarz die Ölverschmutzung an den Naben weiter. Das Trockenbemalen mit einem hellen Sandgelb bringt am Schluss die Erdaufträgen am Fahrwerk zur Geltung.

Am Heck sind die Blessuren der ersten Kämpfe gut sichtbar. Verbeulte Auspuffbleche und leere Aufhängungen. Hier sieht man das den frühen Tigern die Kettenschmutzfänger am Heck fehlen.

Unterlegblock aus Holz zwischen den beiden Fahrer/Funker-Plätzen und das Bordwerkzeug. Die Kanten sind schon abgewetzt und mit ersten Rostspuren behaftet. Die Periskope bekommen einen blaumetallicfarbenen Tupfer und heben sich dadurch gut ab.

Geöffnete Turmluken mit Blick in den weißen Innenraum. Die Turmnummern sind beim 123 relativ hoch am Turmrand angebracht, sowohl auf den Turmseiten, wie auch auf der Rommelkiste am Heck.

Das ölverschmierte Heck, im Vordergrund der blassgrüne Feuerlöscher und die verrrusten Auspufftöpfe.