Nachdem Ernst Heinkel mit seiner Heinkel He 112 im vom Reichsluftfahrtministerium angesetzten Wettbewerb um das neue Standard-Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe von 1935 gegen die Messerschmitt Bf 109unterlegen war, beauftragte er seine Konstrukteure Walter und Siegfried Günter mit der Entwicklung eines neuen Jagdflugzeuges, dessen Sollgeschwindigkeit über 700 km/h betragen sollte.

Dieses Flugzeug hatte zunächst die Bezeichnung P.1035 und wurde später in He 100 umbenannt.

Der Erstflug der He 100 V1 fand am 22. Januar 1938 statt. Die Maschine war mit einem DB-601-Motor von Daimler-Benz und einem neuartigen Oberflächenverdampfungskühler ausgestattet.

He 100 V 1, Rostock-Marienehe

Die verdampfte Kühlflüssigkeit wurde durch die gesamte Flügelfläche geleitet, um dort zu kondensieren. Diese neue Technik ersparte eine aerodynamisch ineffiziente Kühleröffnung – jedenfalls theoretisch, denn die Kühlung genügte zum Beispiel beim Start nicht für den großen V12-Motor. Aus diesem Grund versahen die Konstrukteure die Maschine mit einem an der Rumpfunterseite ausfahrbaren Kühler. Während des Reisefluges konnte er komplett eingezogen werden. Der achte Prototyp – die He 100 V8 – erreichte am 30. März 1939 mit einem stärkeren Motor, gestartet vom Flugplatz der Heinkel-Werke Oranienburg, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 746,61 km/h, was damals den Geschwindigkeitsweltrekord bedeutete. Das Rekordflugzeug wurde dem Deutschen Museum gestiftet, aus Propagandagründen jedoch unter dem Namen He 112 U. Bei weiteren Versuchsmustern wurde festgestellt, dass die Oberflächenkühlung für stärkere Motoren, wie sie in der Bf 109 schon bald zum Einsatz kamen, unzureichend war und nicht erweitert werden konnte. Die He 100 stellte mit ihrer Oberflächenkühlung eine Sackgasse in der Entwicklung kolbenmotorgetriebener Jagdflugzeuge dar. Einige der verbliebenen Flugzeuge der Vorserie He 100 A-0 wurden für Propagandazwecke eingesetzt, wobei sie als „He 113“ bezeichnet wurden.

Das Modell in 1:32 von Special Hobby ist ein short-run Plastikbausatz aus Osteuropa mit den typischen dicken Angüssen, weichem Plastikmaterial und weichen Details. Ergänzend im Set ist ein Ätzteilset vorrangig für die Gurte und Handard etc. und fein gegossene Auspuffstutzen aus Resin. Cockpitglas ist einteilig aus Plastik, relativ klar und kann/muss bei Haubenteilung zerschnitten werden. Die Teilezahl für die kleine Maschine ist sehr übersichtlich, aber jedes Teil muss halt an seinen Gussgraten verschliffen werden.

Cockpit mit Ätzteilsitzgurten vor dem Schliessen durch die Haube.

Feines, fast zierliches Fahrwerk, hier wurden die fehlenden Bremsleitungen ergänzt.

Die He 100 ist von ihrem Volumen her noch kleiner als die Me 109.

Die sehr typischen Knickflügel. Die Prototypen bekamen das Tarnkleid von Einsatzmaschinen und Kennzeichen von fingierten Einsatzgruppen.

Die Fahrwerksbeine muss man stabil verkleben und durchtrocknen lassen - ihre Fixpunkte in den Fahrwerksschächten sind nur gering ausgeprägt.

Die Auspuffstutzen wurden rostbraun vorbemalt und nach Aufbringen der Decals mit verdünntem Schwarz die Abgasspuren nach hinten verlaufend aufgespritzt. Insegsamt ein schöner Bausatz, auch wenn die Einzelteile des Spritzguss sicher nicht höchsten Ansprüchen geügen.