Mit dem Projekt „Mistel“ der Luftwaffe wurde ein nahezu ausgedienter Bomber vom Typ Ju 88 statt seiner Pilotenkanzel einen Hohlladungs-Sprengkopf höchster Brisanz ausgestattet, der auch massivste Stahlbetonbunker von 20 Meter Stärke etc. mühelos durchschlagen konnte.

Auf diesem so modifizierten Bomber platzierten die Ingenieure dann ein Jagdflugzeug vom Typ Me 109 oder Focke-Wulf 190. Die Steuerung des Bombers erfolgte durch Servomotoren, die über elektrische Kabel mit dem Jäger verbunden waren. Die nötigsten Instrumente für die Bedienung und Ueberwachung der technischen Funktionen der Ju 88 waren im Jagdflugzeug zusätzlich zu den eigenen Instrumenten eingebaut, was die Enge im Cockpit der Jagdflugzeuge noch unerträglicher machte. Die elektrischen Steuerkabel wurden mit einfachen Steckern zwischen den beiden Flugzeugen verbunden und mit Klebeband befestigt.

Während des Zielanfluges über grosse Distanzen entnahm die Me 109 oder die Focke Wulf 190 ihren Treibstoff aus den Tanks des Bombers und hatte nach dem Ausklinken des Trägerflugzeuges den gesamten eigenen Sprit für den Rückflug zum Heimatflugplatz zur Verfügung. Dies bedeutete praktisch eine Verdoppelung der Reichweite.

Für ein Modell einer "Mistel 2"-Version wird ein Revell Basisbausatz der A-Version mit dem Resinumbausatz von AMS kombiniert. Mittels Motorenumbau, neuem, rechteckigen Leitwerk und Tragflächenverlängerung wird daraus eine G-Version. Dazu wird auch das Rückenteil mit den typischen Nachtjäger-Details verändert.

Tragflächenverlängerungder G-Version mit neuen Resinenden.
Tragflächenverlängerungder G-Version mit neuen Resinenden.
Der Sprengkopf aus massiven Resin mit Ätzteilen verfeinert.
Der Sprengkopf aus massiven Resin mit Ätzteilen verfeinert.
Die BMW-Motoren der G-Serie benötigen eine völlig neue Motorengondel und gekürzte Propellerblätter.
Die BMW-Motoren der G-Serie benötigen eine völlig neue Motorengondel und gekürzte Propellerblätter.
Für das größer Modellgewicht ist ein Metallfahrwerk und abgeflachte Resinräder mit besserer Detaillierung vorgesehen.
Für das größer Modellgewicht ist ein Metallfahrwerk und abgeflachte Resinräder mit besserer Detaillierung vorgesehen.
Das rechteckige Leitwerk und die verlängerten Höhenruder. Beachte das große, neue Rumpfteil aus Klarsicht-Vaku.
Das rechteckige Leitwerk und die verlängerten Höhenruder. Beachte das große, neue Rumpfteil aus Klarsicht-Vaku.

Die Farbgebung einer Maschine des KG 200 in Tirstrup/Dänemark 1945 hat das typische Nachtjägerdesign für die Ju-88 und die FW 190.

Im nächsten Arbeitsschritt werden beide Modelle gut gereinigt und endfettet und mit einer gutem Haftgrund aus der Spraydose versehen-ich bevorzuge wegen der feinen Körnung das sicher etwas teuerere Tamiya Primerspray. So werden Ätzteile, Resinteile und Plastikteile für das Lackieren vorbereitet.

Im nächsten Arbeitssschritt können Fahrwerksschächte, Cocktpit und die die Motoreninnern mit RAL Grüngrau und mit Schwarz ausgesprüht werden. Für die nächsten Phasen werden diese Hohlräume abgedeckt. Anschließend erfolgt darauf das sogeannte "Preshading", d.h. alle Fugen, Vertiefungen und optischen Randbereiche werden mit dunkelgrauer Farbe freihändig mit der Airbrush betont.

Darauf erfolgt leicht lasierend die verschiedene Tarnfarben: Unterseite lichthellblau, Oberseiten in Hellgrau. Die Ju-88-G bekommt dazu die typischen Nachtjägersprenkel in Grüngrau, die FW 190 dazu noch ein markantes Tarnmuster in Dunkelgrau rund um das Cockpit und die Tragflächen. Durch den verdünnten Airbrushauftrag kann man den Grad des Durchscheinens des Preshadings gut steuern.

Der Sprengkopf trägt auf der Oberseite ein eigenwilliges Tarnmuster aus Braunoliv und Dunkelgrün-hier muss man als letzten Arbeitsgang abkleben, da hier harte Kanten vonnöten sind. macht aber das Modell zusätzlich interessant.

Fertig mit beiden Maschinen als Mistelgespann gebaut und mit allen Details kommt die unterschiedliche Tarnung nochmal richtig zur Geltung. Das Modell ist nun mit 50cm Spannweite und einer Höhe von 40cm ein großer Brocken..hier geht es zu den finalen Bildern!