Mit der Operation" Market Garden" versuchten die allierten Streitkräfte im September 1944 einen Durchbruch durch die deutschen Front und den Einzug in das Ruhrgebiet mittels einer großen Luftlandung im Raum Nimwegen/Arnheim zu erzwingen. Dabei trat insbesondere die Brücken über den Rhein in beiden Städten in den Mittelpunkt der Kämpfe. Doch lagen im avisierten Absprungraum zwei abgekämpfte deutsche Divisonen zur Auffrischung, die unmittelbar den luftgelandeten Gegner bekämpften.

Am 19.September stießen die deutschen Gegenkräfte (SS-Kampfgruppe Möller) auch in das Zentrum von Arnheim vor, wo die letzten britischen Fallschirmjäger sich in einem kleinen Brückenkopf verschanzt hielten. Auf dem Utrechtseweg, wo das britische HQ eingerichtet war, lieferten sie sich mit ihren schweren Sturmgeschützen erbitterte Kämpfe.

Das berühmte Bild zeigt auf der leicht abschüssigen Straße die beschossene Straßenbahn ("Tram") und eines der Strumgeschütze III (Ausführung G, spät mit Zimmerit) der Sturmgeschützbrigade 280.

Beginnen wir mit der Straßenbahn, die verlassen auf dem Utrechtseweg aus Richtung Overbeck kommend steht. Sie scheint auch beschossen worden zu sein, den vor ihr liegen deutlich zu sehen entsprechende Opfer. Als Modell steht das aktuelle Straßenbahnmodell von MiniArt dafür zur Verfügung. Es entspricht zwar nicht exakt dem holländischen Vorbild (z.B. zwei Frontscheinwerfer), aber diese Änderungen wären schon ein großer Aufwand, so lasse ich es direkt aus dem Kasten. Das Fahrgestell ist sehr schön gemacht, mit den beiden Elektromotoren an den Achsen.

Auch der Aufbau hat eine schöne Inneneinrichtung mit den beiden Fahrständen vorne und hinten. Natürlich für die Lackierung noch ohne Scheiben. Einige dünne Verbindungen ersetzt man besser durch Plastikrundstäbe-viele Ansetzer an den Spritzlingen erfordern einen hohen Zeitaufwand beim Bau. Aber dies ist ja auch kein kleines Modell.

Die Passform der einzelen Baugruppen ist im Rohbau gut und man kann sie so gut getrennt halten. das Dach schmückt den Stromabnehmer, deren Federungsmechanismus filigran wiedergegeben ist.

Ein imposantes Modell und wenn man bedenkt, daß es vorher nur sehr teure Resinraritäten von Straßenbahnen gab, so ist das hier eine Empfehlung mit viel Bastelspass für einen angemessenen Preis. Zumal eine Straßenbodenplatte und zwei Strommasten im Bausatz enthalten sind.

Durch die Trennung der Baugruppen kann der Innenraum einfach bemalt und gealtert werden: er ist mit Holz ausgetäfelt und mit verdünnten Brauntönen kann man schön die Holzmaserung darstellen.

Die "Tram" wird gealtert und mit Einschusslöchern versehen, um den dramatischen Ereignissen auf dem Utrechtseweg Rechnung zu tragen.

Das Dach mit dem Stromabnehmer wird geschlossen und in diversen Grautönen abgestuft.

Die Wagennummer wird als 77 dem Originalbild entsprechend und der Linie Arnhem-Overbeek gekennzeichnet.

Die teilweise zerschossenen Türen bleiben überall halb geöffnet, um das fluchtartige Verlassen des Wagens anzudeuten.

Die Einschusslöcher der Geschossgarben werden an ihren Rändern in Metallsiber gehalten.

Den Wagen 7 der Linie Arnhem-Overbeek hat es schwer getroffen.

Jeweils an den Bugseiten gibt es eine kleine Anhängerkupplung und das großformatige "Tram"-Schild.

So ist schonmal ein schöner Anfang für das Diorama vorhanden.

Aus der Werkstatt der Modellbaumanufaktur kommen die speziell für das Diorama angefertigen Rohfassaden von zwei Häusern der Häuserzeile am Utrechtseweg. Sie werden mit Dachstuhl, etwas Innenleben etc. ergänzt.

Stuck und ein feiner Rauhputz passen zur Ära und dem holländischen Stadtbild.

Die das Sturmgeschütz begleitende Gruppe von Grenadieren wird aus zwei verschiedene Sets von Dragon gebildet. In ihrer gemischten Kleidung aus Wehrmachtsgrüngrau und Erbsentarnmusterjacken- und hosen sind sie praktisch auf und neben dem Fahrzeug einzusetzen. Hier gibt es aus der besagten Szene viele Originalbilder, die einen Anhalt bilden können.

Die Besatzung des Sturmgeschützes erscheint in ihren graugrünen Panzeruniformen. Sie kommt von Legend.

Da man deutlich vor der Straßenbahn und an dem Kübelwagen am Wegesrand Opfer der Kämpfe sehen kann, werden diese durch einen Satz von Reality in Scale dargestellt.

Nach der Grundanlage des Dioramas kann man vorbereitend schon die Bäume für die Vorgärten und den Alleesaum anfertigen. Sie entstehen durch echte Wurzelstämme und beflocktem Meerschaum. Das Ganze wird anschließend in diversen Grünfarben gespritzt (oben hell-unten dunkel).

Der Bau des Sturmgeschütz der 9.SS-Panzerdivision "Hohenstaufen" entsteht hier!

Der Rohaufbau des Dioramas beinhaltet neben den den beiden Gebäuden von Sven Engberdings Modellbau-Manufaktur die Vorgärten mit entsprechenden zeitgenössischen Zäunen, sowie das Kopfsteinpflaster mit dem Schienenstrang.

Auch die Position von Bäumen und Fahrzeugen kann in dieser Bauphase überprüft werden.

Die leichte Diagonale und die unterschiedlichen Höhen gehören zum Muss eines guten "Bildausschnittes". Hier ist jetzt genug Platz für Figuren und z.B. den zerschossenen Kübelwagen am Wegesrand, den man auf einigen Originalbilder gut erkennen kann.

Zuerst wird die Grundplatte farbig bearbeitet. Unterschiedliche Pflaster- und Steinfarben bringen Modulation in die Strukturen. Grasmatte von Heki und Frühlingsbüsche, die anschließend mit der Airbrush eingestaubt wird, dienen der ersten Begrünung von Randstreifen und Vorgärten. Anschließend werden die Pflasterbereich mit hellen Staubpigmenten kräftig bearbeitet-sie fügen sich schön in alle Fugen und dienen der Homogenisierung der unterschiedlichen Farben. Ein optischer Test mit der Straßenbahn zeigt, ob die Farben realistisch zusammen passen.

Die Häuserfronten werden separat koloriert. Zwei verschiedene, kontrastreiche Töne werden entsprechend abgestuft und gealtert. Die Fensterrahmen sind in Resin gegossen und passen nach Alterung und mit "Glas" versehen perfekt in die vorgegebenen Öffnungen. Gardinen aus dünnen Zellstoff und im Innern eingeklebte zeitgenössische Wohnraumbilder deuten entsprechendes Leben an. Die Dachplatten kommen von MiniArt, hier reichen zwei verschiedene Ziegelmuster und Farbtöne, um Abwechslung zu erhalten.

Nach dem Einpassen der Häuser und Bäume werden noch Straßenacessoires wie Bank und natürlich die Masten und Stromleitung der Oberleitung aufgebaut.

Eine erste Stellprobe dient zur Überprüfung der Proportionen.

Auch aus der Augenhöhe müssen die Proportionen zueinander harmonisch sein. Und hier geht es zum finalen Diorama!