Anhand des Vosper MTB Modells von Italerie zeige ich einmal auf, wie man wirkungsvoll ein Schiffsmodell in "hoher See"fahren lässt. Ziel ist es hier, das das Modell an sich flexibel von der Dioramaplatte bleibt und so ggflls. auch auf den Display als Standmodell zu zeigen ist. Das Modell wird komplett gebaut und gealtert, d.h. auch die Unterrumpfdetails wie Schrauben und Ruder bleiben erhalten. (siehe Vosper MTB).

Im ersten Bauabschnitt wird als Basis z.B. ein stabile Regalplatte genutzt, die größer als das Schiffsmodell selber Raum für eine Wasseroberfläche rundherum bietet. In diesem Fall 80x40cm (Modellgröße 70cm). Für diese Basis wird eine Styrodurform geschnitten (etwas kleiner, um einen Absatz zur Grundplatte zu bieten), in die ein Einsatz für das Boot leicht versetzt eingeschnitten wird.

Die Höhe der Styrodurplatte ergibt sich aus der Höhe des Modells bis zur Wassertiefe, hier 40mm. Auf dieser Styrodurplatte werden nun mit weiteren zurechtgeschnittenen Styrodurteilen entsprechende Wellenkämme aufgeklebt, die sich sinnvoll aus der Bootsbewegung ergeben.

Jetzt wird die Styrodurplatte mit Balsaholzstreifen eingefasst (3mm Dicke reicht) und entsprechend der Wellenkämme ausgeschnitten. So ergibt ein sauberer Abschluss den wir hinterher mit dem Gipsüberzug beispachteln können. Balsaholz ist leicht, lässt sich gut in dem Basisplattenton einfärben. Ich befestige es mit doppelseitigem Klebeband am Styrodurblock. Geht aber auch mit Styrodurkleber. Ferner ist immer eine Stellprobe mit dem Modell in jeder Bauphase richtig, um die Proportionen zu kontrollieren.

Der nächste Bauabschnitt beinhaltet den Überzug der Styrodurfläche mit eingefärbten Gips. Ich bevorzuge normale Abtönfarbe, die ich beim Gipsanmischen beifüge. Damit ist dieser Überzug bei Beschädigungen immer im Farbton oder kann angebohrt werden. Für das Schiffsmodell sollte eine authentische Bugwelle entstehen. Dafür wird im Bugbereich mit in Wellenform geschnittenem Plastikstreifen jeweils rechts und links eine Stütze mit eingegipst. Sie trägt später den Silikonüberzug für die Bugwellen.

Nachdem der Gipsüberzug eine Nacht gut durchgetrocknet ist, wird mittels Airbursh Tiefe und Höhen angelegt. Die Wellentäler kann man mit schwarzem Acrylspray einsprühen, für die Wellenkämme kommt zuerst ein blauer Überzug (preussisch-blau). Mit der feineren Airbrush-Gun werden nun die Wellenkämme mit der typischen Schaumbildung "stürmischer See" geairbrusht.

Auch hier ist die Stellprobe mit dem Modell wieder wichtig, um die Farbwirkung immer wieder zu überprüfen! Deutlich sind hier noch die Lücken zwischen Rumpf und Untergrund zu sehen!

Letzter Bauabschnitt beinhaltet das Abdecken mit transparenten und weissem Acryl - dazu nutze ich die handelsüblichen Badabdichtungsmasse, die ich großzügig aus der Druckpisole verteile. Zuerst lege ich mit einem Löffel einen transparenten Untergrund auf dem Gipsgrund an. Hier kann man die Wellenbewegungen und kleinere Wellenkämme schon gut modellieren. Auch die Bugwellenschablonen werden damit eingestrichen und stürmisch schon an ihren Enden zerfetzt und nach unten gebogen. Nachfolgend kommt auf alle Wellenkämme weißes Acrylgel, daß ich mit dem transparenten Untergrund vermische. Besonders betont wird der Wasserbereich hinter dem Heck, um die Wirkung der Maschine zu betonen., schließlich wollen wir das Boot in voller Fahrt zeigen.

Um den dynamischen Auftritt noch zu verstärken werden im Seitenrumpfbereich und vor allem in der aufgewühlten Hecksee nun mit feiner, weißer Watte die Gischt dargestellt. Sie kann gffls. mit Haarspray aufgestellt und fixiert werden.

Zum Schluss wird die Balsaholzrahmung im Holzton der Grundplatte lasiert und ein kleines Typenschild mit einem Originalblid darauf befestigt-fertig!

Das fertige Diorama des Vosper MTB in "stürmischer See" sieht man hier!