Das Flugabwehrraketen-System SA-8 Gecko wurde Anfang der 1960er-Jahre entwickelt. Die Federführung lag beim Forschungsinstitut NII-20. Grundlage der Entwicklung war ein Beschluss des Ministerrates der Sowjetunion vom 27. Oktober 1960. Ziel war die Herstellung eines Flugabwehrraketensystems, das autonom agieren konnte und alle wichtigen Bestandteile eines Flugabwehrsystems wie Suchradar, Feuerleitradar und Flugkörper in einem Fahrzeug vereinte. Die Zusammenfassung dieser Elemente in einem Gefechtsfahrzeug versprach eine höhere Autonomie und eine bessere taktische Beweglichkeit. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Zielkanäle je Batterie erhöht werden, was der Flugabwehrraketenbatterie die gleichzeitige Bekämpfung mehrerer Luftziele ermöglichte. Gegenüber der nahezu zeitgleich entwickelten SA-6 Gainful (2K12) bedeutete das eine deutliche Erhöhung des Gefechtswertes. Zugunsten dieser Vorteile verzichtete man auf die automatisierte Übertragung von Zieldaten und die Möglichkeit der automatisierten zentralen Führung der Batterien. Dadurch war die Aufklärungsreichweite insgesamt eingeschränkt.

Am Anfang der Entwicklung wurde von einer vergleichsweise leichten Rakete mit einer Masse von etwa 50 bis 60 kg ausgegangen. Die Arbeiten am Projekt beschränkten sich im Endeffekt auf konzeptionelle Arbeiten und Machbarkeitsstudien. Die Entwicklung wurde in dieser Phase wesentlich vom amerikanischen Projekt XMIM-46A Mauler inspiriert. Ursprünglich war die Verwendung einer halbaktiven Rakete vorgesehen. Der Lenkflugkörper entsprach einer verkleinerten Ausführung der Rakete 3M9 des Systems 2K12. Durch die kleineren Abmessungen ergaben sich jedoch Probleme bei der Konstruktion des Zielsuchlenkkopfes, insbesondere bei der Unterbringung der Antenne. Die Annahmen über die Fortschritte bei der Entwicklung von Feststoffraketentriebwerken waren zu optimistisch. Letztendlich erwies sich auch das ursprünglich ausgewählte Fahrgestell auf Basis des MT-LB als ungeeignet.

SA-8 Gecko wurde auf Divisionsebene bei den sowjetischen motorisierten Schützendivisionen verwendet. Das System kann autark agieren, es werden keine zusätzlichen Überwachungsfahrzeuge benötigt. Es wurde nicht nur an viele Ostblockstaaten, sondern auch an Griechenland, Syrien, Lybien etc. geliefert

Der Rohbau der sehr schön gegossenen Bausatzes von Trumpeter beinhaltet als Basis die beiden Rumpfhälften, die komplett fertig angelegt werden können. Die Frontscheiben des Fahrerhauses werden innen und außen abklebt. Einige wenige Ätzteile für Ansauggitter sind beigefügt.

Fahrerkabine mit Cockpit und die Steuerungskabine mit den Rechner sind rudimentär angelegt. Das reicht aber völlig aus, da man davon hinterher nach dem Zusammenfügen von Wanne und Oberteil relativ wenig sieht.

Der Drehturm beinhaltet neben dem Sechsfachwerfer das Rundumradar (hier ausgefahren) und die beiden Verfolgungsradare.

Auch diese Baugruppe kann komplett gebaut werden, da man trotz der Komplexität der Baugruppen hinterher an alle Details herankommt. Wegen der verwendeten Ätzteile empfiehlt es sich, nun alles mit einer entsprechenden Grundierung zu versehen.

Um eine interessantere Tarnung als das eintönige russische Grün als Vorlage zu haben, habe ich mich für die polnische Variante entschieden. Diese Decals dafür sind nicht im Bausatz enthalten, also muss diev Restekiste herhalten.

Die Radarschilde und die Raketenbehälter sind dabei in sandfarbenen bzw. olivgrünen Ton gehalten und setzen sich von dem Tarnverlauf deutlich ab.

Der Drehturm mit den Radar- und Abschussanlagen ist beweglich gehalten. Die Unterwanne wurde stark "versandet", um hier nochmal einen Kontrast zu schaffen.

Mit dem aufgerichtetem Rundumradar erreicht der Gecko eine imposante Höhe. Wichtig ist auch den Lenkeinschlag der Räder zu simulieren, die alle sechs sich in der jeweiligen Fahrtrichtung bewegen können.

Das Zielsuch- und die beiden Zielverfolgungsradare sind frontseitig vor den Abschussbehältern angebracht.

Fahrerhauskabine mit Schwallschild für Wasserfahrt am Bug. Hier kann man deutlich sehen, wie wenig man hinterher von der Inneneinrichtung sieht.

Eingeschlagene Frontlenkung, die polnische Raute der Nationalkennzeichung und die Verschmutzung der Unterwanne.

Heck mit den verschlossenen Luken für den Wasserantrieb und der hoch angebrachten Abgasanlage.

Das Schutzschild für die Raketengase ist nach unten geklappt, um den Drehturm um 360° drehbar zu halten.

Die Komplexität des Turmaufbaus ist bausatzmässig phantastisch gelöst und ist auch beim Zusammenbau anspruchsvoll.

Die obere Luke sollte man offen halten, damit man wenigstens etwas noch das Innenleben entdecken kann.

Insgesamt ein wunderbarer Bausatz eines sehr seltenen Fahrzeuges, was viel Bastelfreude enthält!