Jakowlew Jak-25 (russisch Яковлев Як-25, NATO-Codename Flashlight) ist die Bezeichnung für ein zweistrahliges Allwetter-Abfangjagdflugzeug aus dem Experimental-Konstruktionsbüro (OKB) Jakowlew, das Anfang der 1950er-Jahre entwickelt und in über 600 Exemplaren produziert wurde. Auf der Grundlage dieses Modells entstand später die Jakowlew Jak-28.

Im Jahre 1950 forderten die sowjetischen Luftstreitkräfte einen nacht- und allwettertauglichen Langstrecken-Abfangjäger. Aus dem Wettbewerb, an dem Mikojan mit der I-320 (Projekt R), Suchoi mit der Su-15, Lawotschkin mit der La-200 sowie Jakowlew mit dem Versuchsmuster Jak-120 teilnahmen, ging letztere als Sieger hervor. Die Jak-120 besaß als einziges der genannten Muster die neuen Axial-TL AM-5, die anderen Entwicklungen wurden von Radial-TL RD-45 oder WK-1 angetrieben. Am 19. Juni 1952 absolvierte dieser Prototyp mit Walentin Wolkow seinen Erstflug. Nach erfolgreichem Abschluss der Erprobung und kleineren Änderungen ging das Muster schließlich 1954 als Jak-25 im Saratower Werk Nr. 292 in Serie. Im September 1954 verließen die ersten Maschinen das Band und 1955 rüstete die erste Einheit der Luftverteidigung auf dieses Muster um. Der Öffentlichkeit wurde die Jak-25 erstmals am 3. Juli 1955 zur traditionellen Luftparade in Tuschino vorgestellt.

Da das ursprünglich vorgesehene Bordradargerät Sokol beim Serienanlauf noch nicht einsatzreif war, erhielten die Maschinen zunächst ein modifiziertes RP-1D-Thorium-Funkmessgerät, das aufgrund seiner Größe den gesamten Bug der Jak-25 beanspruchte; insgesamt entstanden 67 Maschinen dieser Ausführung. Das als freitragender Mitteldecker ausgelegte Flugzeug besaß um 45° gepfeilte Tragflächen mit je zwei Grenzschichtzäunen. Das Leitwerk war ebenfalls gepfeilt.

Das Konstruktionsbüro Jakowlew, das bei der Jak-30 und der Jak-1000 bereits Erfahrungen mit Tandem-Fahrwerken gesammelt hatte, übernahm diese Bauweise für die Jak-25.

Im November 1953 war das Sokol-Bordradar schließlich einsatzbereit. Es bot deutliche Vorteile gegenüber dem in der ersten Serie verwendeten RP-1-Radar; unter anderem konnten nun auch tieffliegende Ziele erfasst werden. Im April 1954 wurde das Gerät in der Jak-120 erprobt und schließlich als RP-6 in die Produktion übernommen. Im Mai 1954 erging die staatliche Order, die mit dem Sokol-Radar ausgerüstete Jak-25 sofort in Produktion zu nehmen. Tatsächlich dauerte die Produktionsumstellung bis zum Januar 1955. Die neuen Flugzeuge wurden nun als Jak-25M bezeichnet und erhielten zugleich verbesserte Triebwerke sowie ein überarbeitetes Waffen- und Treibstoffsystem. Versuchsweise erhielten einige Jak-25M das Gorizont-1-System, mit dem der Waffeneinsatz auch durch bodengestütztes Radar erfolgen konnte; die so modifizierten Maschinen wurden als Jak-25MG bezeichnet.

Anfang der fünfziger Jahre wurden parallel zur Entwicklung neuer Flugzeuge entsprechende Anforderungen nach der Entwicklung von Luft-Luft-Lenkraketen gestellt, für die nunmehr auch die geeigneten Trägermaschinen zur Verfügung zu stehen schienen. Verschiedene Raketenprojekte befanden sich als K-5, K-6, K-51, K-7, K-75 und K-8 in der Entwicklung und umfassten sowohl funkmess- als auch infrarotgelenkte Varianten. Die Konstrukteure von Jagdflugzeugen erhielten nun den Auftrag, diese Raketen und deren zugehörige Ausrüstung in ihre Flugzeuge zu integrieren und diese Waffensysteme zu erproben.

Jakowlew nutzte modifizierte Jak-25M als Raketenträger, wobei die allgemeine Bezeichnung dieser raketenbestückten Maschinen Jak-25K war. Der erste 1955 erprobte Raketenkomplex war die K-5 (RS-1U) des OKB Gruschin. Das Sokol-Radar der Jak-25M wurde durch ein speziell modifiziertes Isumrud-System ersetzt. Die Kanonenbewaffnung wurde entfernt und je ein Paar Pylone für die Raketen zwischen dem Rumpf und den Triebwerksgondeln unter den Tragflächen angebracht. Die so umgestaltete Maschine erhielt die Bezeichnung Jak-25K-5. Die Tests erfolgten parallel zur analog ausgerüsteten Mikojan SP-6 und erwiesen sich als erfolgreich. Beide Typen wurden daraufhin in kleiner Serie gefertigt. Das Mikojan-Muster erhielt dabei die Bezeichnung MiG-17PFU und wurde teilweise bis zum Anfang der siebziger Jahre eingesetzt.

Die Jak-25 war bei den Piloten sehr beliebt, veraltete aber in den sechziger Jahren zunehmend. Das Muster bildete neben dem Jagdflugzeug MiG-19 und dem Bomber Tu-16 das Rückgrat der sowjetischen Luftstreitkräfte in den 50er- und frühen 60er-Jahren. Ab 1963 begann die allmähliche Ablösung der Jak-25 in der Rolle als Abfangjagdflugzeug, die letzten Maschinen wurden 1967 außer Dienst gestellt.

Ab 1957 entwickelte die Sowjetunion auch einen einsitzigen Höhenaufklärer mit der Bezeichnung Jak-25RW (NATO-Codename „Mandrake“), der nach dem Abschuss einer US-amerikanischen U-2 noch einmal modifiziert und 1963 in Dienst gestellt wurde. Dieser war mit den speziell für den Einsatz in großen Höhen modifizierten R11-W300 -Triebwerken ausgerüstet. Im Juli 1959 wurden mit einer Jak-25RW von dem Testpiloten Wladimir Smirnow zwei Welthöhenrekorde aufgestellt: 20.456 m mit 1000 kg Nutzlast[3] und 20.174 m mit 2000 kg Nutzlast.

In 1:32 bringt der rührigen Kleinserienhersteller LEM aus der Ukraine ein Komplett-Ressin-Kit zur Umsetzung heraus. Da ich und mein Kunde damit schon gute Erfahrungen gemacht haben, ist der Bausatz schon nach 3 Wochen da.

Wenn die Teile versäubert sind, entpuppt sich der Resinguss als wieder sehr fein ohne Verzug. Für die Kanzel ist eine Vaku-Haube in zweifacher Ausfertigung mit dabei (falls man etwas verschnitten wird). Passende Decals sind ebenfalls im Kit und bis auf ein paar fehlende Sitzgurte kann man daraus ein gutes Modell des skurillen Sowjetfliegers erstellen.

Der gesamte Rumpf kann im Rohbau angelegt werden, feine Teile, wie Antennen etc. natürlich ausgenommen. Das Cockpit bleibt weiterhin gut zugänglich. Dazu lässt man natürlich die Schleudersitze noch ausgebaut.

Die Passform ist für so einen großen Resinbausatz exzellent, kaum Verzug. Natürlich muss man alle Kontaktflächen anschleifen, damit sie mit Sekundenkleber auch gut halten, wie z.B. Leitwerk und Tragflächen. Der Hauptrumpf besteht aus zwei Teilen, die zuerst verklebt werden und in die dann von vorne Radkästen und Cockpiteinheit eingeschoben und verklebt werden.

Mit dem Anfügen des Bugteils wird es tricky, der der ist massiv gegossen, bringt das nötige Gewicht nach vorne mit und gibt vor allem den Rumpfkonus vor. Dazu wird dann das dünn gegossene Hauptrumpfteil auf den richtigen Konus mittels Zwinge zusammengedrückt und das Bugteil mit Sekundenkleber passgenau angefügt. Nach dem Trocknen ist der Übergang nur leicht zu spachteln. Natürlich ergeben sich an allen großen Nähten leichte Spalten, aber keine großen Passungenauigkeiten. Die filigranen Gravuren hätten vielleicht etwas stärker ausfallen können, mal sehen, ob sie hinterher noch zu sehen sind. Hier sieht man von unten die beiden 30mm-Kanonen unterm Rumpf und die offenen Fahrwerkschächte: Bugfahrwerk mit einem zentralen Hauptfahrwerk, das durch feine Flügelstützräder ergänzt wird. Eine äußerst anspruchsvolle Konstruktion für die 50er Jahre.

Auch die Fahrwerke selber können komplett montiert werden, hier ist in weiser Voraussicht überall Draht mit eingegossen worden.

Der Rohbau der Schleudersitze, hier fehlt später ein Sitzkissen und natürlich die Gurte, die hätte man den Baumsatz gut gönnen können.

Die abgeklebte Vaku-Haube fertig fürs Grundieren und Lackieren. Alle Baugruppen werden nun in einem hellen Grau vorgrundiert, nur so halten später weitere Farben auf dem Resinmaterial.

Das zweisitzige Cockpit ist prall gefüllt, die Sitze wurden mit einem Sitzkissen und Gurten aus dem Ätzteilvorrat ergänzt.

Für die Armaturen sind im Kit schlecht im Kopier gedruckte Armaturen auf Folie enthalten, kann man eigentlich nicht nutzen. Da man von Ihnen durch die Vakuhaube wenig sehen wird, reicht hier Bemalung.

Die Haube wird nun mit Kleber auf Wasserbasis gut fixiert, damit nichts unter der Haube nebelt. Nun kann das ganze Modell grundiert werden, einschließlich der Anbauteile. Darauf folgt der mattschwarze Blendschutz vor der Haube - hier schon abgeklebt.

Der Bug und die Leitwerkspitze wird nun mit eine Mittelblau gespritzt und nach dem Trocknen für weitere Arbeitsgänge ebenso abgeklebt.

Es folgt ein Überzug in Silber. Einige Flächen wie Ruder oder am Rumpf werden mit verdünntem Eisengrau abgedunkelt. Anschließend betont ein Postshading Rumpfsegmente und Nietenreihen. Nun können die abgeklebten blauen Flächen freigelegt werden und das ganze Modell mit einer glänzenden Klarlackschicht überzogen werden. Dies schützt den Farbauftrag und bietet die glatte Oberfläche für Decals und ein Washing einiger Gravuren.

Das fertige Modell hat eine stolze Länge von über 40cm. Die Schwierigkeiten kommen zum Schluss: der beigefügte Decalsatz aus der Ukraine ist unbrauchbar. Nicht nur das die Hoheitszeichen viel zu gross sind, sie sind auch komplett überaltert und zerbröseln dank viel zu dünnen Farbauftrag. Hier hilft nur eine gut sortierte Reservekiste.

Mein man zu guter Letzt, das Modell hat dank massiven Bugkonus genug Gewicht vorne, wird man bei der Schlussmontage eines Besseren belehrt. Hier hilft nur den vorderen Fahrwerksschacht mit Bleikugeln zu füllen - fast 200 Gramm müssen zusätzliches Gewicht vorne angebracht werden. Hier wäre in der digitalen Bauanleitung ein Hinweis angebracht gewesen.

Fazit: ein schön gegossenes Resinmodell mit Stärken und Schwächen, aber wie gewohnt nichts für Anfänger. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum man die Exoten von LEM Models hier so wenig sieht.

Auch von oben ein schöner Anblick mit dem besonders betonten Radarbug. Hier kann man auch gut das Farbspiel der Aluflächen gut sehen.

Die große Glaskanzel lässt einen ungetrübten Blick auf das Cockpit zu.

Die wenigen Markierungen mit den großformatigen Maschinennummern. Hier der Blick auf die unter dem Cockpit angebrachten 37mmKanonen. Später wurden die Yak-25 noch mit Luft-Luft-Raketen ausgestattet, diese sind als Zurüstsatz auch bei LEM Models erhältlich.