Paris, August 1944: "Liberation!" US und französische Truppen befreien Paris nach 4 langen Jahren deutscher Besatzung. Restinancemitglieder und Bevölkerung säumen die Straßen und begrüßen die Befreier. Zu diesem historischen Tag gibt es viele Bilder und Szenen, die die Tage des Widerstands davor und den Einmarsch der allierten Truppen komprimieren. Ein gute Vorlage für ein spannendes Diorama.

Ausgangspunkt für das Diorama bietet der aktuelle Laserkit-Bausatz von Style Design/gestaltet von Thomas Bäcker. Der Bausatz kommt in einer stabilen Verpackung mit einer gut gemachten Bauanleitung und großflächigen Lasercutplatten unterschiedlicher Dicken. Angesichts der Größe des Hauses und der gut gemachten Umsetzung ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Das Grundmodell ist mittels der step-by-step-Bauanleitung innerhalb von ein paar Stunden mit Holzleim und Sekundenkleber zusammen gebaut. Man sollte allerdings zuerst die drei Seiten (Front- Seitenteile) komplett auf bauen inklusive aller Verzierung und Rahmen und erst dann das Halbhaus zusammen setzen. Mit dabei sind sogar zwei Markisenteile (siehe vorn) für die beiden Ladengeschäfte im Erdgeschoss. Das Dach hat die Form der klassischen französischen Stadthäuser mit dem abgewinkelten Belchdach.

Für die einzelnen Geschosse und für die Stabilität sind vier Deckenteile ebenso enthalten. Si erlauben sicher einen Inneneinrichtung etc. Mit dabei ist ein umfangreicher Klarsichtplastikbogen, der das mühselige Schneiden aller Fensterflächen erspart (einige sogar mir Schritzügen graviert!). Apropos Arbeit am Modell: dadurch das die einzelnen Lasercuts nur noch ganz dünnen Ansatzpunkte haben und eine etwas klebende Folie als Grundlage dient, macht das Bauen unheimlich Spass. Die Passform ist exzellent und die teile fügen sich perfekt zusammen. Einzig das die Seitenteile im Bausatz im Gegensatz zum Urmodell vertauscht worden (Seiteneingang jetzt auf der anderen Seite) irrtitert etwas-defacto aber kein Problem.

Die Strturen wie z.B. das Mauerwerk sind feinmaschig und präzise gehalten, natürlich fehlt hier etwas die Modulation durch Beschädigungen oder versetzten Steinen, aber bei einem Stadthaus kann es schon etwas perfekter sein. Die Dachfenster sind ebenso als Erker ausgebildet und bilden somit nochmal ganz oben eine Ebene. Bei mir werden die einzelnen Etagen nach dem Kolorieren mit Hintergrundbilder der Inneneinrichtung und Gardinen versehen und dann das Halbhaus von hinten geschlossen.

Das Erdgeschoss mit den beiden Läden, hier mit französischen Beschriftungen (eine deutsche Version liegt dem Kit bei, gut mitgedacht!). Die filigrane Reliefzeichung der Front wird durch mehrere Ebenen Lasercutteile aufgebaut, hier muss man sich durch die Architektur arbeiten, aber die abschliessende Wirkung ist schon beeindruckend und das Ganze macht viel Spass.

Auch der Seiteneingang verfügt über eine schöne Ornamentik (hier ist noch der Fehler der vertauschten Frontpaneele enthalten, wurde korrigiert!). Das Haus hat final eine Seitenlänge von circa 40cm und über 50cm Höhe, und ist jetzt also fertig fürs Grundieren. (Kleine Pause mit dem Projekt:-)

Grundiert wird die Holzbasis mit einem warmgraune Grundierspray, diese bildet die ideale Basis für verschiedene Washings und die hellen Mauerteile. Dazu kommt ein mehrfarbiges Mauerwerk und vornehmlich gealterten grünen Frontsegmenten und Fensterrahmen.

Das Blechdach bekommt seinen verwaschenen Eindruck durch ein Washing mit Grau und graubraunen Farbtönen, das ergibt einen schönen Kontrast zur filigranen Fassade.

Auch die Seitenteile werden mit einbezogen. Schriftzüge besonders betont und schöne Stuckelemente mit Goldfarbe betont. Zuletzt werden mit der Airbrush und verdünntem Schwarz Tiefen betont. Nächster Schritt: Fenster einsetzen.

Die fertige Häuserfront mit den schönen, gravierten Fensterscheiben (ein paar Gardinnen dahinter) und den bunten Markisen über den Läden.

Für die einzelnen Geschosse werden Farbkopien zeitgenössischer Innenräume eingeklebt und dann die Rückfront mit einer passenden Styrodurplatte verschlossen.

Noch ein paar Pariser Werbeplakate und das Haus ist fertig fürs Diorama.

Eine großer Lampenmast mit 3 Leuchtkuben ergänzt das Haus an seiner Frontseite, es kommt von MiniArt. Washing und Chipping bringt die Details durch Alterung zur Geltung.

Als Vertreter eines Resistance-Fahrzeuges wird ein zurück-erbeuteter Citroen 11 Legrere umgesetzt. Der Matchboxbausatz ist zwar Maßstab 1:32, aber das Fahrzeug ist an sich schon sehr klein als 2+2-Sitzer und so wird er typischerweise als nicht umlackiertes Wehrmachtsfahrzeug in schwarzem Lack mit frei aufgepinselten "Freies-Frankreich"-Markierungen dargestellt-

Stellvertretend für die einmarschierende 2. französische Panzerdivision wird der Szene ein M2 Scout Car (ex US-Fahrzeug jetzt mi Markierungen des freien Frankreichs) hinzugefügt. Dies ist ein altes Italerie-Modell aus meiner Sammlung, das überarbeitet und mit einer aktuellen Bronco-Crew immer noch seinen Dienst tut.

Als zweites Fahrzeug der Allierten-Kolonne folgt ein 3-Tonner-GMC mit lässig aufgesessenen GI's. Basis ist hier ein aufgearbeiter alter Italerie-GMC, Beladung mit MiniArt-Fässern und Figuren von MB Models.

Für die Pariser Straßeszene nutze ich noch das schöne Denkmal von MMK aus der Tschechei-ein Resinbausatz, den man mit Washings und helle Grüntönen die richtige Patina verleihen kann.

Die Basis bildet ein Rahmen in 50x40cm, der mit gravierten Styrodurstraßenpflaster und Bürgersteig Denkmal und Hausfront aufnimmt. Der Lampenmast steht dekorativ auf der Ecke beim Denkmal. Probeweise zum Größenvergleich haben die Fahrzeuge schon mal Platz genommen. Jetzt fehlen nur die Sandsackbarrikaden und natürlich entsprechende Figuren.

Das fertige Diorama "Paris, August 1944" findet man hier!