Schwesterboot U-995 in Laboe
Schwesterboot U-995 in Laboe

Im Auftrag entsteht das VIIc/C41 Boot "U 997" im Maßstab 1:72. Als Basis dient der Revell Bausatz, der zwar rar am Markt ist, aber eben auch aufgrund oft grober Formen hier einen Ätzteilsatz von Eduard zur Verfeinerung und Schatton Messingrohre für die Flakgeschütze erhält.

Als die alliierten Anti-U-Boot-Maßnahmen immer stärker wurden, sah sich die deutsche Marineführung veranlasst, den Typ VII C weiter zu verbessern. Die zweite Hülle wurde verstärkt, um Treffern von kleinkalibrigen Kanonen besser widerstehen zu können (wegen der nun immer öfter bewaffneten Frachter); ebenso der Druckkörper, was größere mögliche Tauchtiefen und besseren Schutz vor Wasserbomben ermöglichte. Zusätzlich wurden die Boote aus leichteren Materialien gebaut, so dass ein geringeres Gesamtgewicht erreicht wurde, was die Manövrierfähigkeit und die Geschwindigkeit leicht verbesserte. Ein neu entworfener Bug verbesserte nochmals die Manövrierfähigkeit. Durch die ständige Verbesserung des alliierten Radars und die Gefahr durch Flugzeuge waren Verbesserungen nötig geworden, die diesen Bootstyp in die Lage versetzten, sehr schnell zu tauchen. Dieser Typ war das am zweithäufigsten gebaute deutsche Unterseeboot. Die Auslieferung des ersten Bootes dieser Variante erfolgte im August 1943.

In einem ersten Schritt werden die Flutschlitze an dem immer noch fast einen Meter großen Modell aufgebohrt, da diese nur schwarz gefärbt doch leblos wirken.

Die Montage des Rumpfes gestaltet sich einschließlich Ruder- und Antriebsanlage als problemlos. Da hinterher ein Boot in Fahrt dargestellt werden soll, sind die Torpedoklappen zu verschliessen. Die Passform und Guss ist sehr gut, trotz der großen Formen gibt es keine Passungenauigkeiten. Man sollte dem Rumpf nur eine Nacht Durchtrocknen erlauben, damit die Festigkeit eintritt. Einzig die einfach gegossenen Teile weisen die typische Revell-Gusskante auf, die es gilt immer zu verschleifen.

Das fertige Modell im Rohbau zeigt nun den kompletten Turmaufbau und die vielen Ätzteile, die sich farblich abheben.

Die Ätzteile ersetzen besonders die Bausatzschwächen bei den Verkleidungen, den vielen Verschluss- und Sonaröffnungen am Rumpf und natürlich alle viel feiner ausgeführten Teile an den Flakwaffen.

Der Turm ist nur lose aufgesteckt und wird erst nach dem Lackieren richtig positioniert. Zusätzliche Gitter an den beiden "Wintergärten" erhöhen den Realismus.

Der Schnorchel bleibt beweglich und lässt sich aus seiner Rumpfbucht ausfahren.

Das Fumo ist komplett aus Ätzteilen angefertigt- hier lohnt sich der Detailsatz allemal, den bekanntermaßen sind hier die Revellformen dann doch etwas zu plump.

Die feinen Messingrohre von Schatton wurden in die aufgebohrten Plastikteile eingesetzt und sind jeden Cent wert.

Bugbereich mit den neuen Ätzteilen passen perfekt auf die Plastikform. Der Anker folgt erst nach dem Lackieren.

Heckbereich ebenso ein deutliches Detailplus. Auch hier folgen die Schrauben erst nach dem Lackieren.

U 977 wurde bis zum Kriegsende als reines Ausbildungs- und Schulboot benutzt. Nach Bekanntwerden des Kriegsendes ließ der Kommandant Heinz Schaeffer über das weitere Vorgehen abstimmen. Von der 48-köpfigen Besatzung stimmten 30 für eine Flucht nach Argentinien, zwei weiteren wäre Spanien lieber gewesen, aber sie blieben an Bord. 16 Unteroffiziere, von denen die meisten verheiratet und Familienväter waren, wollten nach Hause. Sie wurden am 10. Mai 1945 gegen 3 Uhr bei der Insel Holsnøy (nahe Bergen, Norwegen) in Schlauchbooten ausgesetzt und danach an Land mit der Meldung „Boot auf Mine gelaufen und gesunken“ als einzige Überlebende von U 977 registriert. Somit wurde das Boot auf der Verlustliste eingetragen.

 

Da die alten, erfahrenen Unteroffiziere fehlten, wurde für die verbliebene Mannschaft aus Matrosen und Unteroffizieren schon jedes Alarmtauchen zum Risiko. So kam es, dass der erste Wachoffizier bei einem Alarmtauchen vergaß, das Sehrohr einzuziehen. Weil die Drahtseile dem Druck in 100 Metern Tiefe nicht mehr standhielten, fiel das Periskop ungebremst durch seinen Schacht auf das Deck, wobei seine Prismen beschädigt wurden. Das zweite Sehrohr diente ausschließlich für Angriffe in der Dunkelheit und war zum Einsatz bei Schnorchelfahrt, wo begleitendes Spähen durchs Sehrohr eigentlich unerlässlich war, viel zu kurz.

 

Die Fluchtroute führte von Norwegen ausgehend zwischen Island und Schottland vorbei über die Kapverdischen Inseln und anschließend über den Atlantik bis nach Argentinien, wo das Boot am 17. August 1945 (14 Wochen bzw. dreieinhalb Monate nach Kriegsende) eintraf. Dabei fuhr das U 977 für 66 Tage ununterbrochen getaucht, tagsüber auf 50 m Tiefe und nachts mit Schnorchel 14 Meter unter der Wasseroberfläche. Dabei gab es während der nächtlichen Fahrtabschnitte für die Dieselmotoren sowie für die Besatzungen zwar Frischluft von der Schnorchelanlage. Der Kommandant erlaubte während der Schnorchelfahrt sogar jeweils kleinen Gruppen im Dieselraum zu rauchen. In den übrigen Zeiten der rein elektrischen Tauchfahrt ohne Schnorcheleinsatz musste man aber natürlich mit der im Bootskörper eingeschlossenen, nicht erneuerbaren Atemluft auskommen. Nach den 66 Tagen fuhr U 977 nachts aufgetaucht und nur noch tagsüber getaucht. Nach einer gewissen Zeit im Atlantik stellte man fest, dass das Tauchen nicht notwendig war. Man tarnte (bei den seltenen Sichtkontakten mit anderen Schiffen) das U-Boot als kleinen Kohledampfer, wobei der Kamin aus Blechdosen bestand und der Rauch mit ölgetränkten Lappen erzeugt wurde.

 

Am 17. August 1945, nach 108 Tagen, erreichte U 977 die argentinische Küste. Die Mannschaft wurde in Mar del Plata interniert. Es bestand zunächst der von der Sowjetunion lancierte Verdacht, an Bord von U 977 wären Adolf Hitler, Eva Braun und deren nächste Getreuen gewesen und dann an Land gebracht worden. Auch der zunächst erhobene Vorwurf der Torpedierung des brasilianischen Kreuzers Bahia, der nach einer mysteriösen Explosion am 9. Juli 1945 unterging, konnte widerlegt werden. Dennoch halten sich hartnäckig gegensätzliche Darstellungen, die auch neueren Datums sind (Salinas/de Nápoli). Am Ende wurde U 977, wie auch seine Besatzung, an die USA ausgeliefert und am 13. November 1946 vor der Küste von Massachusetts vom U-Boot USS Atule bei Torpedoversuchen als Zielboot versenkt.

"U-997" bekam den für das Nordmeer typische Tarnanstrich, der zudem noch mit einer Mäander-Tarnung übertüncht wurde.

Rumpf und Nietenreihen wurden betont, um den richtigen Front-Look zu erzielen.

Die zierlichen Flakgeschütze sind auch in diesem Maßstab dank der Detailsets sehr detailliert.

Auch das Schutzschild der 3,7cm-Flak wurde in den Tarnanstrich mit einbezogen.

Heckpartie mit den lackierten und gealterten Schrauben.

Bugbereich mit den aufgebohrten Flutschlitzen.

Die vier Luken für die Rettungsboote, die so typisch für die C41-Version ist.

Ein kleines Display ermöglicht es das Boot später separat vom Diorama zu zeigen.

An der Brücke fehlen nur noch die Spannseile für die unteren Geländer.

Eine maßgeschneiderte Grundform wird auf eine Displaygrundlage von 100x40cm aufgebaut. Sie deutet schon die Wellentäler und die dynamische Lage des Bootes an. Eingefasst mit Balsaholz bildet es die Grundlage für den Gipsüberzug.

Das fertige Diorama zeigt "U-997" in schwerer Nordmeersee. Der Wasserüberzug enstand auf der durchgefärbten Gipsgrundlage mit flüssigem Acrylgel und in den Spitzen mit transparenten Silikon.

Eingebettet in die schwere See müht sich das VII-C-Boot gegen die Wellen.

Das sehr markante Turmzeichen von U-997.

Die Flutschlitze werden bei der schweren See ständig durchspült.

Hier fehlt jetzt noch die Turmwache.