SA-4 Ganef ist der NATO-Codename für den mobilen sowjetischen Flugabwehrraketen-Komplex 2K11 Krug/Круг (deutsch ‚Kreis‘) mit zweistufigen radargelenkten Flugabwehrraketen 3M8 und deren Modifikationen, die mit ihren Staustrahltriebwerken hohe Reichweiten erzielten. Der Komplex wurde ab 1967 bei der Sowjetarmee, später auch bei der NVA und den anderen Armeen des Warschauer Pakts eingeführt.

Die wachsende Stärke der NATO-Luftstreitkräfte Ende der 1950er-Jahre machte die Schwächen der SA-1 Guild immer deutlicher. Man erkannte die Notwendigkeit eines neuen, wirksameren Flugabwehrsystems. Das Ljulew-Konstruktionsbüro entwickelte daraufhin den Komplex SA-4 Ganef, ein Flugabwehrsystem gegen Ziele in mittleren bis großen Höhen.

Es wurden vier Varianten der SA-4 (3M8, 3M8M, 3M8M1, 3M8M2; später umbenannt in: 9M8, 9M8M, 9M8M1 und 9M8M2) bekannt, die sich nur geringfügig unterscheiden. Im Gegensatz zu den vorherigen sowjetischen SAMs (SA-1, SA-2, SA-3) handelte es sich bei der SA-4 um ein mobiles Flugabwehrsystem, bei dem sowohl die beiden Raketen als auch das H-Band-Feuerleitradar „Pat Hand“ auf einem Kettenfahrgestell GM123 (für die Startrampe 2P24) bzw. GM124 (für die Raketenleitstation 1S32) montiert waren. Das Zielerfassungs- und Zuweisungsradar 1S12 (wie RBS-40, aber zusätzlich mit Telecodegerät 1S62, und dazu gehörendem Teleskop- Antennenmast vorne rechts, zum Datenaustausch mit 1S32), Long Track (E-Band), erweiterte Variante mit veränderten Geräten zur Zusammenarbeit mit Höhenfinder PRW-9B, wurde auf ein AT-T-Fahrgestell montiert, das als Selbstfahrlafette für schwere Artillerie konzipiert worden war. Damit konnte die SA-4 schnell verlegt werden, was bei den Vorgängersystemen, besonders bei der SA-1, größeren Aufwand bedeutete. Nach der Einführung der ersten Variante (SA-4a, 9M8M1) bei den Streitkräften im Jahr 1967 folgte 1973 die SA-4b (9M8M2). Hier wurde die Fähigkeit zum Abfangen von Zielen auf kürzere Entfernungen auf Kosten der Maximalhöhe und -reichweite verbessert.

Eine typische SA-4-Batterie bestand aus einer Raketenleitstation 1S32 (RLS) (Long-Track-Zielerfassungsradar), drei Startrampen 2P24 (SR) (TEL – Transporter-Erector-Launcher) mit jeweils zwei Fla-Raketen 3M8, sowie einem Transportladefahrzeug 2T6 (TLF). Dies war ein mit einem Spezialkran ausgestatteter LKW vom Typ Ural-375D, der den Nachschub sowie das Be- und Entladen einer einzelnen Rakete im Zusammenwirken mit der Startrampe sicherte. Das Nachladen einer Startrampe mit zwei Raketen dauerte zwischen 10 und 15 Minuten, dazu waren allerdings zwei TLF notwendig.

Obwohl die SA-4 Ganef in den 1960er-/1970er-Jahren als effektives Flugabwehrsystem galt, ist sie seit dem Jahr 2005 aufgrund der geringen Zielgenauigkeit der Raketen und der leichten Bekämpfbarkeit ihrer aktiven Radarstationen als veraltet zu betrachten.

Das Modell wird mit dem Bausatz von Trumpeter erstellt, ein prallvoll gepacktes Kit mit einer guten Ätzteilplatine und präzise gegossenen Giessästen, sowie Einzelgliederkette. Auch hier können große Baugruppen komplett vorgebaut werden. Was fehlt ist z.B. ein Abschleppseil.

Einige wenige Ätzteile sind für die Lüftergitter und Befestigungschnallen für Werkzeuge vorbehalten und ohne Problem zu integrieren.

Die Aufrichteanlage für die beiden schweren Raketen kann in Fahrposition oder auch in Startposition aufgebaut werden- hier empfiehlt es sich genau bei den Originalbildern die Mechanik anzuschauen. In der Bauanleitung ist nur die Fahrposition mit arretierten Flugkörpern auf der Stützvorrichtung dargestellt, wer den Werfer in Startposition zeigen will, muss ich die veränderte Position der Haltevorrichtung anderweitig anschauen.

Ich habe den "Krug-Werfer" auf einen erhöhten Sockel mit einer leicht angeschrägten Ebene positioniert. So erscheint das Modell noch höher und martialischer. In die Bodenwelle wurden Einschnitte für die Kettenposition eingefügt, so daß das Fahrzeug mit seiner ganzen Schwere im Hang ruht.

Die Unterwanne wurde nach bewährter Methode mit feinem Sand verschmutzt, schließlich steht das Fahrzeug im Gelände.

Die Flugkörper mit den Feststoffzusatzraketen haben noch die roten Manöverkappen in den in den Düsen stecken, die die empfindlichen Teile vor Schmutz und Staub schützen.

Typisch für ein russisches Fahrzeug am Heck der obligatorischen Holzbalken für eventuelle Bergungsarbeiten.

Der komplizierte Werferarm zeigt an den Teleskopenträgern den blankgeriebenen Stahl.

Mit dabei sind für beiden Flugkörper umfangreiche Decalsätze, natürlich mit den kiryllischen Schriftzeichen.