Die Artillerie-Funkmeßstation 10, abgekürzt AFMS-10, ist ein in der Sowjetunion ab 1966 entwickeltes Artillerieaufklärungsradar. Die russische Bezeichnung lautet станция наземной артиллерийской разведки-10, abgekürzt СНАР-10 und bedeutet sinngemäß übersetzt Station zur bodengebundenen Artillerieaufklärung (SNAR-10). Der Projektname ist Leopard (Леопард), der GRAU-Index 1РЛ232 (1RL232). In der NATO wird das Waffensystem als Big Fred geführt. Das Radargerät dient zur Aufklärung gegnerischer Ziele, der Ermittlung von Zielkoordinaten und zur Führung des eigenen Feuers.

Ab Beginn der 1960er Jahre vollzog sich in der Sowjetarmee der Übergang zur selbstfahrenden Artillerie. Ab 1965 wurde die 122-mm-Selbstfahrlafette (Sfl) 2S1, ab 1967 die 122-mm-Sfl 2S2 und die 152-mm-Sfl 2S3 entwickelt. Diese Waffensysteme zeichneten sich durch einen besseren Schutz und eine höhere taktische Beweglichkeit gegenüber der herkömmlichen gezogenen Artillerie aus. Folgerichtig ergab sich auch die Notwendigkeit, Führungs- und Aufklärungsmittel zu entwickeln, die zusammen mit der Sfl-Artillerie eingesetzt werden konnten. Für die Führung der Artilleriebatterien und -abteilungen wurde der Führungskomplex 1W12 Maschina entwickelt. Wie auch die Haubitze auf dem Chassis des MT-LBu aufgebaut, zeichneten sich die Fahrzeuge des Komplexes durch den Schutz der Besatzung gegen Splitter und Handfeuerwaffen sowie vor radioaktiv, chemisch und biologisch (bakteriologisch) verseuchter Außenluft und eine hohe taktische Beweglichkeit aus. Zudem konnte mit dem Führungskomplex die Feuerleitung weitgehend automatisiert und damit die Reaktionszeit der Artilleriebatterien und -abteilungen verkürzt werden. Als Aufklärungsmittel kamen bis zu diesem Zeitraum hauptsächlich verschiedene Schallmesskomplexe und die Artilleriefunkmessstationen AFMS-2 und AFMS-6 zum Einsatz. Letztere genügten aber nicht mehr den gestiegenen Anforderungen. Auf dem Fahrgestell des leichten Kettenschleppers AT-L aufgebaut, waren sie zu unbeweglich und zu groß. Außerdem war keinerlei Schutz für die Besatzung vorhanden. Im Jahr 1966 beauftragte daher die Hauptverwaltung Raketen und Artillerie die Entwicklung einer neuen Artilleriefunkmessstation. Besonderer Augenmerk wurde auf die Überlebensfähigkeit auf dem Gefechtsfeld, weitgehende Autonomie, taktische Beweglichkeit und die Möglichkeit zur Datenübertragung gelegt.

Das System sollte funktional die AFMS-10 ersetzen. Dabei sollten sowohl die elektronischen Baugruppen, als auch das Fahrgestell neu entwickelt werden. Zunächst sollte die Station auf dem Chassis des Schützenpanzers BMP-1 aufgebaut werden. Im Laufe der Entwicklung ergaben sich jedoch Schwierigkeiten sowohl im elektronischen Teil, als auch mit dem vorgesehenen Chassis. Das für die Produktion des Fahrgestells vorgesehene Tscheljabinsker Traktorenwerk lehnte die Nutzung des Chassis des BMP-1 kategorisch ab. Dies verzögerte die Entwicklung nachhaltig. Erst 1969 wies der Generalstab der Streitkräfte der UdSSR an, das Chassis des Artillerieschleppers MT-LB zu nutzen.[4] Die staatliche Erprobung des Systems begann, wie vorgesehen, 1970 auf dem Schießplatz Smolino (Смолино) (Oblast Nischni Nowgorod) und konnte am 30. Dezember dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden. Im Folgejahr wurde die Station in die Bewaffnung der Sowjetarmee aufgenommen.

Die Serienproduktion der SNAR-10 sollte 1972 begonnen werden. Aufgrund der Neuartigkeit des Systems ergaben sich jedoch viele Schwierigkeiten, so dass mit der Serienproduktion erst 1973 im Werk Арсенал in Tula begonnen werden konnte. Bis zum Ende der Serienproduktion wurden jährlich vierzig bis fünfzig Stationen produziert. Die Produktion der verbesserten Version SNAR-10M wurde 2004 aufgenommen.

Als Modell in 1:35 kommt ein kompletter Resinbausatz von SP Design zur Verwendung. Dieser muss an einigen Stellen noch mit Ätzteilen verfeinert werden, gibt aber im großen und ganzen das Original wieder. Auch die Ketten sind aus Resinsegmenten und werden in heißem Wasser erhitzt und dann entsprechend um die Führungsrollen gebogen.

Das Abschleppseil wird aus der Restekiste ergänzt, nur die Übergänge der großen Gussteile wie Ober- zu Unterwanne müssen leicht verspachtelt werden, aber insgesamt ist die Passform gut.

Das fertige Modell wird wieder in russische Grün auf einem intensiven Preshading getarnt. Aufgehellte Grundfarbe betont die offenen Flächen.

Um die unifarbene Tarnung aufzulockern wird die Unterwanne mit brauner Emaillfarbe und in die feuchte Frabe eingetupfte Pigmente verschmutzt. Dies bringt die Körnung und Farbgebung frischer Erde zur Wirkung.

Das Modell zeigt den Artillerieradarpanzer in aktiver Position mit aufgerichteter Radarschüssel. Bei Marschfahrt wird der Spiegel auf das Turmdach abgeklappt.

Alle Kanten sind mit Zeichen abgeplatzer Farbe betont, ein anschließendes Trockenbemalen mit Hellgrün bringt die Strukturen nach vorne.

Vom Grundfahrzeug her sind am Heck zwei Ausstiegsluken. Auch hier bringt die Erde an der Unterwanne etwas Leben ans Modell. Die Staubbleche vorne und hinten über den Ketten wurden mit Ätzteile dargestellt, das jetzt am Modell feiner und filigraner wirkt.

Im Gelände macht das skurille Fahrzeug dann wieder eine gute Figur. Die russischen Kennzeichen sind relativ wenige, manche Fahrzeuge haben nur eine Wagennummer.

Zur Nahverteidigung ist vom Schützenpanzer-Grundmuster der vordere Einmannturm mit dem 12,7mm-MG noch erhalten.

Bugpartie mit zwei Scheinwerfer und Befestigungspunkte an der Bugplatte für weiteres Zubehör, wie Schwimmplatte oder Räumschaufel.