Der Humber FV1609 war ein gepanzerter Mannschaftstransportwagen (MTW) und kann als das erste echte britische Fahrzeug dieser Klasse in der Nachkriegszeit angesehen werden. Aufgrund der Auflösungserscheinungen des Empires und der damit verbundenen Kolonialkriege zum Anfang der 1950er-Jahre wurde zum Schutz der britischen Soldaten dringend ein gepanzertes Gefechtsfahrzeug gefordert, das mindestens zehn Personen Schutz vor Infanteriemunition und Splitterwirkung bieten sollte.

Der Fahrzeughersteller Humber hatte Tausende von geländegängigen 4×4-1-Tonner-Lastwagen FV1600 an die britische Armee geliefert, die neu und unbenutzt in Depots standen. Auf deren Basis wurde bei GKN-Sankey und Roots in Manchester der neue MTW aufgebaut. Unter Verwendung von 6- und 8-mm-Panzerplatten wurde ein relativ hoher Fahrzeugaufbau zusammengeschweißt, der einfach auf das Chassis des Humber-LKW aufgeschraubt wurde. Das Ergebnis war zwar kein echter Panzer, aber die Anforderungen waren erfüllt. 1700 dieser MTW entstanden so beim Recycling der 1-Tonner-LKWs. Seine Feuerprobe bestand der neue Humber FV1609 im Malaya-Konflikt 1956 sowie auf Zypern.

Schon bald erhielt er von seinen Benutzern den Namen „Humber Pig“. Ob sein schweineähnliches Aussehen oder die durch das überladene Fahrwerk doch recht gewöhnungsbedürftige Fahrweise ausschlaggebend für diesen Spitznamen war, ist bis heute umstritten.

Seine Haupteinsatzzeit begann jedoch erst Ende der 1960er-Jahre mit den Unruhen in Nordirland. Hier war er beweglicher und schneller als sein schon moderneres Pendant, der Armoured Personnel Carrier FV603 Saracen. In mehreren Kampfwertsteigerungen wurde die Panzerung des Humbers den immer gefährlicher werdenden Waffen der IRA angepasst. Die letzten Version hielt als FV1611/2/3 selbst panzerbrechender Infanteriemunition stand. Jedoch war er bald so übergewichtig, dass zunehmende Probleme mit der überanspruchten Technik eine endgültige Ausmusterung zum Ende der 1970er-Jahre nötig machten.

Der schon ältere und seltene Bausatz von Accurate Armour ist wieder die typische Mischbauweise aus Resin-, Zinnguss- und Ätzteilen. Eine einfache Inneneinrichtung erlaubt es die Türen offen zu gestalten. Die Räder werden mittels Drahtstifte fixiert, um einen Lenkeinschlag anzudeuten. das später in Nordirland nachgerüstete Rammgitter und die seitlich abklappbaren Sperrgitter gegen Demonstrationen kommen im Scratchbau dazu.

Das bullige Gefährt ist ein typischer Fahrzeugvertreter der jahrelangen Konflikte zwischen britischen Besatzungstruppen und der irischen Bevölkerung.

Das fertige Modell erscheint als Fahrzeug einer mobilen Straßensperre mit abgeklappten Drahtgitter, die von den britischen Einsatztruppen in Nord-Irland mit bordmittel angebracht wurden. Dazu das bullige, primitive Frontgitter mitdem "Give way"-Zeichen.

Luken und Türen bleiben geöffnet, um den Blick ins Fahrzeuginnere zu gewährleisten.

Auch hinten bleiben die gepanzerten Hecktüren geöffnet, der Innenraum ist in einem Hellgrau gespritzt.

Farbtupfer bilden Fahrzeugklassenschild und die roten Warnstreifen an dem Räumgitter.

Das primitive Gitter aus Rohrstangen gibt dem Fahrzeug eine Art Endzeitstimmung.

Hier sieht man, das die Inneneinrichtung ausreichend detailliert ist, um den realistischen Eindruck des rechtsgesteuerten Fahrzeuges zu vermitteln.

Die Bezinkanisterhalterungen an den Fahrzeugseiten und am Heck sind im Einsatz oft leer gewesen, um Demonstranten nicht noch Munition oder leicht entzündliche Ziele zu liefern.