Der Sikorsky CH-54 Tarhe (Tarhe: Kranich im indianischen Dialekt der Wyandot-Indianer, engl. cargo helicopter) ist ein turbinengetriebener Transporthubschrauber aus US-amerikanischer Produktion. Hergestellt von der Firma Sikorsky, hatte er am 9. Mai 1962 seinen Erstflug. Das Modell hat seinen Ursprung im zivilen Sikorsky S-64 Skycrane.

Der Prototyp mit der Bezeichnung S-60 – Erstflug am 28. März 1959 – mit einer Nutzlast von 5.445 kg stürzte im Jahre 1961 ab. Die S-60-Maschine basierte in ihren grundlegenden Bauteilen auf der Sikorsky S-56.

Da dieser Typ ursprünglich auch für die deutsche Bundeswehr produziert werden sollte, wurden die beiden folgenden Exemplare von dieser getestet. Die Prototypen waren mit zwei Turbinen des Typs Pratt & Whitney JFTD12-4A mit jeweils 3.020 kW (4.107 PS) ausgerüstet. Geliefert wurden diese beiden Versuchsmuster von Sikorsky an die Firma Weser Flugzeugbau, diese entwickelte die Maschinen weiter, daher erhielten die beiden Exemplare auch die Bezeichnung WFS-64A. Es erfolgten jedoch keine Aufträge aus der Bundesrepublik Deutschland für die S-64 an die Firma Sikorsky. Ein Weser-Skycrane stand im Sommer 1964 für die SBB in der Schweiz im Einsatz, um im Gotthardgebiet Bohrmaterial für geologische Bohrungen auf Gebirgsbaustellen zu fliegen.

Die US-Armee bestellte im Juni 1963 zunächst sechs Exemplare des Hubschraubers. Insgesamt wurden etwa 60 Maschinen des Typs CH-54A produziert.

Die Nachfolgeversion CH-54B wurde mit den Wellenturbinen Pratt & Whitney T73-700 mit je 3.579 kW (4.867 PS) ausgestattet.

Die meisten dieser Hubschrauber wurden während des Vietnamkrieges von den USA – bei der 478. und der 291. Aviation Company – eingesetzt, mit der Hauptaufgabe, Lasten bis über elf Tonnen zu transportieren, zum Beispiel Lastkraftwagen, Feldlazarette, kleine Schiffe, Flugzeuge, andere Hubschrauber, komplette Werkstätten und Truppen. Bei einem Sondereinsatz warf ein Skycrane zur Schaffung einer Landezone in einem Waldgebiet auch eine 4.536-kg-M121-Bombe ab.

 

Der neue 2023er Bausatz vom ICM in 1:35 ist eine Wucht! Rund 400-500 Teile lassen ein Rohmodell von fast 50cm Länge entstehen und überzeugt mit einer Vielzahl schöner Details und einer exzellenten Passform.

Im Rohbau kann fast der gesamte Body erstellt werden, Nur Rotoren, Leitwerk und Verglasung lässt man vorerst separat. Gerade wenn man dann noch eine Besatzung in das gut zugängliche Cockpit einfügen möchte.

Beginnen wir mit einem Blick auf die so wichtige Unterseite des CH-54. Hier kann man zentral die starke Winde finden und die Symmetrie der Stützräder rechts und links. Dazu die gläserne, nach hinten auf die potentielle Fracht gerichtete Kanzel. Eine perfekter fliegender Kran.

Oben die zwei Turbinen mit Kühler und dem Getriebe für den Heckrotor. Von ICM als technisches Lehrstück angelegt mit einer attraktiven Verkabelung und schönen Details.

Vor den Turbinen die großen Luftfilter, die besonders in Asien sicher wichtig waren.

Das zweisitzige Cockpit, dahinter der Sitz für den Lademeister. Hier kommen für das Diorama zwei Dragon-Helipiloten hinein, sodaß man die Kanzel erst zum Schluss schliessen kann. Da kein aufwendiger Tarnverlauf benötigt wird, können auch alle Leitersprossen und Antennen bereits verklebt werden.

Seitlich am Rumpf auf jeder Seite zwei zusätzliche Winden, wenn die Last über vier Aufhängungen gehoben werden soll.

Hauptrotormechanik für den gewaltigen Rotor. Auch hier werden die entsprechenden Blätter erst bei der Schlussmontage eingesetzt. Der Rotor selber bleibt am Modell flexibel einsetzbar, sodaß ein Transport des Modells einfacher wird.

Die großen Stützräder haben innen eine schöne Verkabelung, hier aber sind die Verkleidungsbleche angebracht. Ersatunlich, das das Gewicht des CH-54 auf diesen filigranen Radstützen stehen kann.

Die Welle zu Heckrotor läuft oben und unten offen bis nach hinten. Auch hier ist das schön von ICM am Modell gelöst.

Fertig für das Kolorieren.

Der Hauptkörper bekommt ein US Luftwaffen Grün, was dem Nato Grün von Tamiya sehr ähnlich ist. Dies wird auf Flächen aufgehellt und mit eine Postshading in den Tifen abgetönt.

Die Turbinenanlage mit Rotor, Kühler und den großen Staubfiltern habe ich in Metallicfarben gehalten. Kupferteile und ein ausgiebiges Altern betont die Details.

Das ganze Modell ist mit feinen Nietenreihen versehen, die man mit einem intensiven Trockenbemalen mit einem Hellgrün deutlich hervorhebt.

Die Antriebsanlage bildet dabei den schönen Kontrast. Rost und Russ zeugen von einem echten Frontveteranen.

Auch das Höhenruder im gealterten Signalorange bringt einen schönen Kontrast. Hier ist eine der Schwachpunkte des Bausatz, die Befestigung mit dem Rumpf ist für das Gewicht äußerst dünn und muss am besten mit Sekundenkleber gut fixiert werden.

Schwachpunkt zwei sind die Radstützen. Während das für die Haupträder noch stabil genug ist, muss das Vorderrad unbedingt mit Draht verstiftet werden, dessen Arm ist viel zu schwach, um dauerhaft das Modell zu tragen.

Bugkanzel bleibt vorerst unverglast. Deren Teile werden abgeklebt natürlich mit geairbrusht, aber erst nach dem Eintreffen der Piloten und des Lademeisters angebracht. Auch dadurch steigt das Gewicht vorne.

Für die Instrumentenpanels liegen Decals vor, die sich mit Weichmacher auf einen glatten Untergrund gut einfügen.

Der Haupt- und Heckrotor können auch komplett fertiggestellt werden. Die Rotorblätter bleiben abnehmbar für einen Transport, sodaß man später das entsprechende Diorama von unten nach oben aufstecken kann. Einige Kommentare in den sozialen Medien meinten, für die Flugaufnahmen die Rotor nach oben zu verändern, kann man machen, ist dann aber für ein Standmodell auch wieder falsch, also so lassen.

Oben auf dem Hauptrotor die Deckplatte, die über ein Sichtfenster auf den Konus verfügt.

Nun folgen die zwei Piloten für vorne und den Lademeister hinten ins Cockpit, sie kommen von Dragon, das Set ist leider kaum noch erhältlich.

Die Kanzel kann nun geschlossen werden, punktuell mit Sekundenkleber und etwas Druck , meist aber mit wasserlöslichem Leim, der nicht nebelt. Darüber kommen dann die Scheibewischer.

Das Modell ist nun fertig für das Diorama, Rotor bleibt abnehmbar.

Für das Diorama wird eine schwere Dioramaplatte von 40x40cm ausgewählt, die über eine 4mm Borde an den Seiten verfügt.

Hier wird mittig nun das US Pibber Boat auf durchsichtigen "Stelzen" fixiert. Bohrungen in die Grundplatte bieten den glasklaren Stützen halt. Dann wird die gesamte Fläche für einen asiatischen Fluss mit grünen und brauen Flecken grundiert.

Die Airbrush sorgt mit einem hellen Sandton für die erste Festlegung der durch den Rotor erzeugten kreisförmigen Wellenschlageindruck.

Man sieht hier am Pibber Boat die Stützfunktion der Hebeseile, die im Haken des CH-54 münden und dann nur einen dem Kranseil entsprechenden Drahtsift haben, auf dem dann das Hubschraubermodell genug Halt findet. Hier muss man etwas probieren, bis die richtigen Drahtstärke auch genug Halt für das große Modell verspricht.

Gezogene Giessäste aus transparenten Plastik werden nun vom Boot und von der Oberfläche weg angeklebt. Sie bilden ein erstes Gerüst für das abfliessende "Wasser" beim Herausheben des Bootes.

Damit die Situation noch etwas Dramatik bekommt, sorgt ein im Wasser weg watender GI mit erhobenen Armen für Action.

Nun kann das "Bassin" mit Zweikomponenten Giessarzt gefüllt werden. Dieses braucht nur ein, zwei Tropfen Braunfärbung.

Das fertige Diorama steht stabil mit der mit Giessharz und transparenten Silikon gestalteten Wasseroberfläche. Die kreisförmigen Wellen entsprechend der Rotorschlag bringen die Action in die Szene.

Dies kann man mit einem Dschungelhintergrund fotografisch gut einfangen. Viel Spass!

Das Modell on tour.