Im Auftrag entsteht ein Diorama rund um einen Pzkw.IV 70(A) - der Zwischenlösung zum JgPz IV. In Anlehnung an das Originalbild wird das seltene Wehrmachtsfahrzeug als Einbruch in eine überstrapazierte Brücke an der Westfront gezeigt - "The bridge killer".

Mit dabei begutachten britischen Soldaten nicht nur das verlassene Fahrzeug im Strom, sondern treffen dabei auf ein weitere typisches Wehrmachtsfahrzeug an der Westfront - einen erbeuteten Citroen R11.

Der Bausatz von HobbyBoss zeichnet sich nicht nur durch über 300 Teile aus, sondern verfügt auch über schöne Einzelgliederketten und die späten Thoma-Schürzen als Ätzteile.

Ergänzt wird das Modell durch ein gedrehtes Alurohr von Voyager, die beigefügte Saukopfblende ist nicht korrekt, hier ist die Bausatzblende mit der Mittelnaht und den Aufnahmen für die Rohrstütze richtig. Im Bausatz sind auch die richtigen Stahllaufrollen für die vorderen zwei Laufrollenpaare beigefügt. für die Gummilaufrollen gibt es richtige Gummibandagen. Die Teileflut zerlegt jede kleine Baugruppe teilweise in etwas sinnlose Einzelteile, was lange Trockungszeiten benötigt und nicht zur Stabilität des Modells an sich beiträgt. Überhaupt fehlen dann dafür bei größeren Bauteile oft Aufnahmepunkte, dafür gibt es an jedem Bauteil 4-5 Angusspunkte, die es zu versäubern gilt. Vergleicht man ein solchen Bausatz mit einem modernen Tamiyabausatz, so sind das von der Teileflut Weltenunterschiede, was nicht immer zu einer besseren Detallierung beiträgt.

Nach dem Grundieren und einem Preshading mit Schwarzbraun erfolgt der Auftrag der drei Tarnfabren. Ich nutze gerne statt dem typischen Dark Yellow eher das hellere Buff von Tamiya als Basis-Sandgelb. Es dunkelt sowieso noch durch den Glanzklarlack und das Washing nach und erluabt somit eine breitere Farbmodulation. Die Tarnfarben Field Grey für ein ausgewaschenes Grün und ein Rostbraun werden freihand aufgetragen, wie in der Realität der letzten Kriegsmonate auch. Auch die Thoma-Schürzen werden in den Tarnverlauf mit integriert.

Die Tarnfarben wirken so viel zu intensiv, gerade wenn der Überzug des Klarlacks übersprüht ist. Davon darf man sich aber nicht irritieren lassen, wie man am Endergebnis sieht.

Nach dem Auftragen der Decals und der Bemalung der Details erfolgt das übliche Washing, Chipping der Kanten etc. Der Mattüberzug der Oberseite zum Schluss egalisiert die Intensität der Farben. Leichte Wasserablaufspuren folgen mit der Airbrush.

Eine Seite des Fahrzeuges erhält den Anbau der Thoma-Schürzen, eine Seite hat diese im Diorama im Wasser verloren.

Da das Modell später im Flusswasser steht ist die Unterseite schmutzig-braun und da es schräg steht ist die Wasserlinie entsprechend am Seitenverlauf auch zum Heck ansteigend. Die Laufrollen sind einem unebenen Untergrund der späteren Brückenreste angepasst.

Eingebrochen in die Brückenteile sind die Laufrollen am Ende jeweils mit Kette hochgebogen.

Die Tarnung ist nun schön verwaschen, gealtert und die offenen Luken zeugen von einer überhasteten Flucht.

Am Heck wurden die Abschleppseile ergänzt, die verosteten Flammenvernichter der beiden Auspuffe sind typisch für die späte Pzkw. IV-Basis.

Ersatzlaufrollenpaare auf dem Motordeck, auffällig ist, das das Fahrzeug keine Antennenhalterung vorsieht.

Eine regelrechte Erholung dagegen ist der Tayima Citroen Beute-PKW, er wird mit einem zusätzlichen Ätzteilset z.B. für einen feiner Kühlergrill verfeinert.

Verlassen wird er an der Brückenauffahrt stehen und seine Karosserie weist durch eine Serie von Einschusslöchern auf diverse Kriegserlebnisse hin.

Der britische Spähwagen vom Typ Humber Scout Car gehört der britischen Besatzung, die die beiden deutschen Fahrzeuge auf ihrem Vormarsch entdeckt.

Der Bausatz kommt ebenso von Hobbyboss und verfügt über eine detaillierte Inneneinrichtung.

Der eigentliche Innenraum wird in Weiss gehalten, der Motorraum in Menge-Dunkelrot. Die Passform mit dem Oberteil ist so gut, daß man die Teile nicht verkleben braucht, so daß man immer später nochmal das Innenleben entdecken kann.

In Olivgrün mit ausgebleichten Flächen kommt dann auch auf dem Dach das seltene Vickers-Zwillings-MG zur Verwendung. Auch dieser Hobbyboss-Bausatz geizt nicht mit Teilen und Baugruppen.

Ein typisches britisches Fahrzeug mit vielen Kanten und Ecken und viel zu kleinem Innenraum, trotzdem war er von den Besatzungen wegen seiner Schnelligkeit und Zuverlässigkeit sehr beliebt.

Das Diorama kommt auf 370x215mm und wird in drei Ebenen angelegt. Die Holzbrücke wird aus Balsaholz unterschiedlicher Stärken angelegt.

Im nächsten Schritt muss das "Wasserbassin" und der Geländeabschnitt mit einem Gipsüberzug abgedichtet werden, denn das Giessharz für den Flussabschnitt würde sonst das Styrodur angreifen und auflösen.

In die feuchte Gipsschicht werden Steine, Ufergras, weitere Brückentrümmer etc. eingedrückt. Der Baum bekommt seine Belaubung und wird farblich verändert. Der Seegrund wird zum Ufer in Richtung Hellgrün gespritzt, so bekommt die Wasserfläche Tiefe.

Alle drei Modelle werden während des Trockungsvorganges der Gipsoberfläche an ihren Positionen darin eingedrückt. Sie bekommen so eine feste Position mit ihrem Reifenprofil und eine entsprechende Anfahrtsspur. Alle Materialien werden zum Schluss mit Schwarzbraun für die Tiefe und Buff für die Oberflächen angepasst.

Das fertige Diorama hat die Szene der drei britischen Soldaten als Mittelpunkt. In Fahrtrichtung gegenläufig hat der britische Aufklärungstrupp die verlassenen deutschen Fahrzeuge an der Brücke entdeckt. Das Flusswasser ist nun mit 3 Zentimeter Expoy Giessharz gefüllt.

Die Szene lässt sich authentisch einfangen und der eingebrochene Pzkw.IV 70(A) reckt noch drohend seine Mündung gen Himmel.

Der kleine Citroen hat zerschossen und mit offenen Türen seinen Platz unter der Rotbuche gefunden.

Mit einem entsprechenden Besatzungsmitglied sieht man, wie eng es in dem Humber Scout Car zuging.

Die 2-3 Zentimter "Wassertiefe" lassen bis auf den Grund der Uferböschung schauen, wo das Fahrwerk des deutschen Panzers im Schlamm versinkt.