Der 1,5t Unimog S404 wurde ab 1955 mit etwa 34000 Stück an die Bundeswehr ausgeliefert. Eine große Anzahl wurde mit Kofferaufbauten, wie in diesem Fall mit Funkkoffern versehen und waren bei Fernmeldeeinheiten im Einsatz.
Die Länge beträgt 4,93m, die Breite 2,17m und die Höhe 2,62m. Der Funkkoffer hat eine Innenlänge von 3,00m, eine Breite 2,00m und eien Höhe von 1,40m.
Angetrieben wurde der Unimog von einem 2,2l 6-Zylinder Motor mit 82PS. (Ich habe ihn selber gefahren als Truppführer).

2022/23 erschien endlich von ICM in 1:35 ein sehr guter Plastikbausatz, dem eigentlich nur eine Inneneinrichtung und vor allem passende Fahrer fehlen. Der Auftraggeber hatte zwar zwei Bundeswehrfahrer mit beigefügt, allerdings für große LKWs mit entsprechender Sitzhaltung. Und wer einmal selber S404 gefahren hat, weiß das man dort eher fast liegend vorne Platz findet. Die Figuren aus Zinn passen da natürlich nicht. Dazu gibt es vier Metallantennen, die das Modell wirklich aufwerten.

Den Rohbau kann man fast komplett fertigstellen, was auch der Verbindungsstärke zwischen Aufbauten und Chassis zugute kommt. Offen bleiben fürs Kolorieren jediglich die Fahrerkabine und der Kofferaufbau.  Dieser wird zuerst innen weiß gespritzt und dann verschlossen. Rückspiegel und Scheinwerfergitter folgen sowieso erst zum Schluss.

Das gut gemachte Fahrwerk des S404 ist der aufwendigste Bauteil, hier ist es wichtig, das Ganze gut zu verkleben und über Nacht durchtrocknen zu lassen, den Radaufhängungen und Achsen sind ziemlich filigran.

Das Modell bekommt einen späten 3-Farben-Nato-Tarnanstrich, der auch entsprechend ausgeblichen dargestellt wird. Dies ging nach einem Sommer vor der Halle recht schnell. Die wenigen Decals werden vorne und hinten auf Klarlack aufgebracht. Details dann abschließend mit Hellgrün trockenbemalt. Die Fahrerkabine bleibt abnehmbar, falls man doch irgendwann passende Figuren bekommt.

Die vier Metallantennen kommen jeweils in ihre Fassungen in den Eckhalterungen auf dem Dach.

Vorne über der Kabine die Schwingfeuerheizung, die nur zwei Aggregatzustände kannte, kalt oder sehr heiss. Die Seitenfenster des Koffers sind hier einmal mit den Blendblechplatten verschlossen, die bei Fahrt dann auf den Innenseiten der Hecktüren verstaut wurden.

Am Heck die auskurbelbare Teleskopantenne, hier sind die Heckfenster geöffnet. Reifenprofile und Unterseite mit Buff verstaubt und dann mit Gummischwarz das Profil der Reifen trockenbemalt.

Die Scheinwerfergitter und Rückspiegel kommen zum Schluss ans Modell. Hier sind es die eckigen späten Spiegel.

Probefahrt! Wie immer schlägt sich der S404 trotz des hohen Schwerpunktes durch den Kofferaufbau tapfer durchs Gelände. Hier musst man als Fahrer aufpassen, wenn man von einem geländegängigeren Pritschenmodell kam.

Die Tarnbemalung macht sich jetzt im Umfeld gut bemerkbar, so verschwindet der kleine S404 fast nahtlos im Gelände. Es fehlt hier nur noch das typische Tarnnetz an der Hecktüre.

Sehr fein und filigran die beiden Mercedes-Sterne am Kühlergrill und auf der Motorhaube. Nachrüsten könnte man die vorderen Peilstangen auf der Stosstange, aber diese wurde bei Geländeeinsatz auch gerne abgenommen.