Da sich im Laufe der letzten drei Jahre die Kombination von Silikon und Giessharz zu einer Vergilbung des Expoy-Giessharz geführt hat (ich vermute, da beide nicht ganz durchgetrocknet waren bei Kontakt), war es an der Zeit das VIIC-Wasserlinien-Modell des VICC-Bootes von Accurate Armour wieder instand zu setzen. Dazu wurde der gesamte "Wasserbereich rund um das Modell komplett von den Silikon- und Giessharzrückstände befreit. Erstaunlich dabei, daß das Giessharz nach unten immer noch klebrig war, also nicht bei einer Schicht von 5-7mm durchgetrocknet war. (Ursache hierfür kann zuwenig Härter gewesen sein). Nach circa 3-4 Stunden war alle Rückstände aus der "Rahmenwanne" entfernt. Für die Reparatur werden nun andere Materialen für die Wasserdarstellung genutzt. Dazu werden die Wellenkämme am Bug und am Heck zuerst mit Gips modelliert, der nach dem Durchtrocknen durch einen Resinguss nicht angreifbar ist. Auch die Randbereich und die Wasserlinie am Modell werden neu verspachtelt und so "dicht" gemacht.

Der trockene und saubere Untergrund wird mit Acrylfarben aus Spraydose und Airbrush farblich gestaltet. Neben einem Dunkelblau, abgetönt mit Schwarz für die Tiefe kommen im Bereich der Wasserbewegung Hellblau und ein helles Türkis zu Verwendung. Mit der Airbrush werden anschließend die Wellenkämme und die typischen Unterwasserstrudel geairbrusht. Damit ist der Untergrund für den neuen Giessharz, diesmal aus absolut glasklaren, sich nicht erhitzenden 2-Komponenten-Acryl-Resin vorbereitet. Diese Arbeit kann man gut derzeit auch bei 11-12 Grad Außentemperatur tagsüber an der frischen Luft durchführen. Die Trockenzeit für die erste Schicht von 5-8 mm ist für circa 6 Stunden angesetzt. Für dieses große Modell ist für die erste Schicht circa 1000ml (1 kg) Acryl-Giessharz nötig.

Die erste Schicht 2-Komponenten-Acryl-Giessharz bedeckt circa 6mm die "Wasserfläche". Der Schrumpfungsprozess bei Acryl-Harz beträgt 15-20%, das Material ist dabei elastisch und schrumpft nicht zu den Rändern, trocknet glasklar auf, wenn auch unter starker Geruchsbelästigung- also 3-4 Tage lang entlüften lassen. Dann folgt die nächste Schicht.

Nachdem die zweite Schicht Acryl-Giessharz wiederum 4mm Wasserhöhe bewirkt hat, wird nach einer Trockenzeit von 24 Stunden die gesamte Oberfläche mit einem transparent auftrockenden Siegellack überstrichen. Dies dichtet die Unterschichten ab und verhindert das Nachdünsten der Giessharzschichten. Ist der Siegellack wiederum trocken kann man die Wellkämme noch mit Badezimmersilikon zu feinen Wellenkämmen betupfen-fertig. An seinem alten Platz wieder mit Turm und Leuchtturm versehen, erstrahlt das Wasserlinienmodell jetzt in dem "reparierten Wasser" und hat einen schöne Kontrast zum Umfeld bekommen.