Der “Kubus”, so benannt nach dem Kampfnamen der am 15. August getöteten Frau des Chefkonstrukteurs “Globus” (Jozef Fernik), war ein improvisierter Panzerwagen, den die polnische Heimatarmee (Armia Krajowa) während des Warschauer Aufstandes einsetzte, um den deutschen Widerstand an der Universität zu brechen: Der “Kubus” sollte eine Angriffsgruppe unter Panzerschutz an die Tore der Universität bringen, um diese zu stürmen.
Innerhalb von nur 13 Tagen wurde aus verschiedenen Komponenten eines Dreitonner-LKW Chevrolet 157 und Panzerplatten eines alten Geldtransporters der Panzerwagen zusammengeschweißt. Seine Panzerung sollte gegen Splitter und Infanteriemunition schützen – allerdings gelang dies erst, nachdem man eine zweite Lage Panzerplatten in einem Abstand von einigen Zentimetern auf die originalen Platten geschweißt hatte. Der Beweiß für die Güte dieser “Do-it-yourself”-Panzerung: Nur ein einziges Geschoss konnte den Kubus während seiner Einsätze durchschlagen!
Trotz aller Anstrengungen (u.a. wurde “Kubus” durch einen erbeuteten Schützenpanzer Sd.Kfz 251 unterstützt!), misslang der Versuch, die Universität zu stürmen und am Ende musste “Kubus” aufgegeben und verbrannt werden. Glücklicherweise gelang es schon 1945, nach dem Sieg, die Reste des “Kubus” zu retten und heute steht im polnischen Armeemuseum ein restaurierter “Kubus”, um einem staunenden Publikum vom Todesmut der polnischen Armia Krajowa und ihres Widerstandes gegen die deutschen Besatzer zu erählen.

Der Bausatz von Mirage ist ein typischer Ostbausatz mit groben Angüssen. Die Passform und ein paar fehlende Schweißnähte tun ein übriges dazu, aber kann man etwas daraus machen, zumal auch etwas Inneneinrichtung nebst Motor vorhanden sind.

Das Fahrgestell wird in rostrot gespritzt und die Details anschließend bemalt. So kann man schön beide Baugruppen bis zum Schluss getrennt halten.

Die Panzerhülle wird mit Hellgrau grundiert. Die Tarnstreifen habe ich analog zu den damaligen Mitteln nicht mit Airbrush, sondern mit Abdeckmaske angelegt. Die gespritzte Variante gab es erst bei dem Nachkriegsmuseumsfahrzeug.

Ein kleines Diorama mit zwei Figuren des polnischen Widerstandes nehmen das skurille Fahrzeug auf.

Der Einstieg in das Fahrzeug erfolgt über zwei beidseitige Bodenklappen unter dem Rumpf, so ergab sich im Mittelbereich eine relative Bodenfreiheit.

Die Widerstandskämpfer verewigten den Eigennamen "Kubus" auf dem Vorderbereich. Das Fahrzeug wurde bei den nachfolgenden Kämpfen des Warschauer Aufstandes im September 1944 völlig zerstört und brannte aus. 1945 wurde das Wrack geborgen und und in den nachfolgenden Jahren mit Teilen eines Chevorlet-LKWs restauriert. Als fahrbereites "Denkmal" nahm es an vielen Umzügen zu Ehren des Aufstandes in der Nachkriegszeit teil.

Die Widerstandskämpfer waren meist Zivilisten, die sich mit erbeuteten oder durch die Allierten abgeworfenen Material bewaffneten und meist nur durch Armbinden als polnische Streitkräfte erkennbar waren.

Motorklappen bleiben weiterhin geöffnet und erlauben so einen Blick in den Innenraum.

Die Panzerplatten des geschweissten Aufbaues reichen über die Räder hinaus und schützten somit das LKW-Fahrgestell vor Beschuss.

Selbst Kinder wurden als Munitionsträger oder Melder eingesetzt.

Ein ungewöhnliches Fahrzeug, ein bemerkenswertes Unikat mit Geschichte.