Für eine militärhistorische Daueraustellung in Hanau wird ein Diorama zu den "Atomwaffenträgern der US Army" in Hessen erstellt, die über Jahrzehnte ein präsentes Thema in allen US-Standorten in Süden Deutschlands von den 60er bis zu 90er Jahren darstellten. Hierüber gab es in der Bevölkerung schon frühzeitige heftigen Diskurs zwischen Befürwortern und Gegnern, die sich in einer Vielzahl von Demonstrationen zeigte.

Das großformatige Display im Masstab 1:35 soll diesen Konflikt und die militärische Präsenz der US Army in und um Hanau darstellen.

Als fiktive Szene für einige der klassischen Atomwaffenträger dient ein Tag der offenen Tür in einem US Army Depot, wie er über Jahre oft in den großen Standorten in Hessen als Kontakt zur örtlichen Bevölkerung genutzt wurde.

Zentral sind fünf klassische Atomwaffenträger wie Honest John, Pershing, Ajax, M109 oder 203mm Haubitze M115 aufgereiht. Dazu werden als Background an zwei Erdbunkern Atomgranaten übungsmäßig verladen. Als Kulisse gegenüber dient eine Tribüne mit zivilen Zuschauern und eine Demonstratengruppe, die sich lautstark außerhalb des Standortzaunes bemerkbar macht. Die Größe des Display wird circa 70x60cm ergeben.

Die diversen Modelle sind nicht alle leicht auf dem Markt in 1:35 erhältlich. z.B. der heute relativ unbekannte Atomwaffenträger "Honest John" auf US M54 ist nur als 3D-Druck aus Polen erhältlich. Ebenso ist die frühe Pershing A1 in der US Ausführung nur von einem kleinen 3D-Label erhältlich und gerade erst herausgekommen. Diese Fahrzeuge sind heute auf dem Modellbaumarkt nicht mehr relevant und damit nur Kennern geläufig.

Auch die Ajax-Rakete war nicht nur als Flugabwehrrakete einsetzbar, sondern auch als Atomwaffenträger mittlerer Reichweite vorgesehen.

Oder die klassische M109 A1 Panzerhaubitze in der US Ausführung der 70er Jahre. Vermutlich lagerten etwa 1000 Granaten mit Atomsprengköpfen zur Zeit des Kalten Krieges in Deutschland.

Begonnen wird mit den Fahrzeugmodellen, die fertig aus meiner Sammlung nach ein wenig Facelifting verwendet werden. Die M109 im klassischen Olivgrün der 60er Jahre vor der Mehrfarbentarnung als Basismodell von Italerie in 1:35.

Munitions-LKW 5to M54 mit 12,7mm MG in Browning-Lafette findet später seinen Platz mit einigen Munitionspaletten und Verladepersonal an einem der Munitionsbunker des US-Standortes.

Ajax-Flugkörper, frühe Ausführung, mit Atomsprengköpfen ausstattbar. Alter US Bausatz aus den 70er Jahren mit der US-Lafette in 1:35 - als Teil der Militärparade des Standorttages.

Ebenso konnte die 203mm Haubitze (8inch) M115 Artilleriegranaten mit Atomsprengköpfen verschiessen.

Das entsprechende Modell in 1:35 ist eine Neuauflage von AFV Club in 2025, nachdem es lange kaum irgendwo zu finden war. Es wird hier in Fahrposition mit eingehängter Protze dargestellt.

Der Bausatz ist sehr fein und filigran angelegt. Rohr und Rücklaufhydraulikzylinder sind als Metallteile im Bausatz erhalten.

Koloriert wird das Modell ebenso wie anderen Modelle des Dioramas in US-Grünoliv mit entsprechenden Tiefen und flächigen Aufhellungen.

Für die Darstellung auf einem "Tag der offenen Tür" ist der Verschlussbolzen halb geöffnet und die Rohrerhöhung auf 30 Grad eingestellt. Die Erdschaufel für die Erdsporne sind in Fahrstellung seitlich an den Holmen eingehängt.

Die einachsige Protze nimmt die Erdsporne auf. Die Details wurden nur leicht trockenbemalt und an einigen wenigen Stellen mit Metallicsilber betont.

Die vorderen Doppelachsen sind dem enormen Druck des Geschützes beim Abschuss gewachsen. Auch hier ist die Stützvorrichtung für das Rohr in Fahrstellung hochgeklappt.

Reifenprofil und Achsmechanik sind äußerst filigran dargestellt.

Ein weiteres Fahrzeugmodell bildet als 3-D- Druck den MGM-31 mit der frühen Pershing-Rakete in 1:35 ab. Für das Diorama wird das Fahrzeug in Startaufstellung gezeigt, um auf dem "Tag der offenen Tür" ein weithin sichtbares Zeichen zu setzen.

Letztes Fahrzeug für das Diorama ist das Honest John Waffensystem aus dem Arsenal der US Army der 60er Jahre in 1:35. Es kommt von "Military Scales" aus Polen und ist als 3D-Bausatz relativ teuer.

Für die Munitionsbunker, den LKW und M109 sowie M115 sind die entsprechenden Munitionspakete mit Treibladungen für die Kaliber 155mm und 203mm angefertigt. Sie kommen von AFV Club, sind heute relativ selten und kamen als Kits aus Polen.

Die ersten 30 Zivilfiguren, sowohl als Zuschauer auf der Tribüne oder als Demonstranten vor dem Zaun kommen vom 3d- Label 3Swifter. Hier sind als relativ moderne Zivilfiguren unterschiedliche Altersgruppen und Posen gewählt. Dabei können die Zuschauer auf der Tribüne ruhig etwas enthusiastischer sein.

Eine große Gruppen von Demonstranten sind dagegen engagiert, halten Plakate mit "Nie-wieder-Krieg" Parolen oder "Atomwaffen raus" hoch.

Natürlich gehören auch die obligatorischen Selfie-Macher dazu oder der mit sich mit Kaputzenpulli tarnende Demonstrant.

Die Zuschauertribüne wird aus Balsaholz aufgebaut. Hier finden nun die Zuschauer Platz. Dazu gibt es später eine Journalisten/Kameragruppe mit Soldat beim Interview im Vordergrund. Die Bannermotive sind aus dem reichhaltigen Fundus der US Army.

Die Tribüne findet auf einer Base von 85x75cm Platz. Sie besteht aus Styrodur, was einen Holzrahmen bekommt. Kleines Gewicht, große Stabilität.

Das fertige Diorama mit im Hintergrund zwei typische Bunkern für Atomgranaten, an denen der Munitions-LKW verladen kann. Die Fläche in der Mitte ist gross genug, um alle Modelle in Paradeaufstellung aufnehmen zu können. Im Eckfeld vorne rechts mit einem Teil des Außenzaunes die Demonstrantengruppe. Das fertige Diorama in der Bildergalerie.