Viele alte, klassische Gebäude waren bei Kriegsende in Deutschlands Städten zerstört. Hier ging vielfach unwiderruflich architektonisches Kulturgut verloren. Alte, kommunale Gebäude, die teilweise schon viele Jahre alt waren, waren dem Bombenkrieg nicht gewachsen. Von ihnen blieben oft nur die markanten Fassaden.

Das Diorama "Die Trümmerfrauen" setzt ein solches, klassisches Rathausgebäude in 1:35 in Szene. Basis ist der bekannte, aber kaum noch erhältiche Gipsbausatz von Verlinden. Da es sich wahrscheinlich um eine Gusskopie handelt, fehlt der Detailsatz aus Resin- und Papierteilen für Geländer und Fensterluken.

Zuerst wird nebem dem Rohbau in dem nach hinten offenen Gebäude auch Geschossdecken eingezogen. Dazu ein Dachstuhl, alle Bauteile werden aus Balsaholz aufgebaut.

Die Dachschindeln für den Dachstuhl kommen als Einzelschindel in 1:35 von Juweela. Hier sind in dem Satz rund 500 Dachziegel und 50 Firstpfannen enthalten. Die Einzelpfannen sind hier wichtig, um den zerstörten Charakter des Daches zu betonen. Als Straßenaccesoires, Geländer und Fensterläden dient Zubehör aus dem Miniart Häuserset. Dazu werden daraus auch Kanaldeckel in der Straße versenkt.

Die Türeingänge bekommen Holztüren aus Balsaholz eingesetzt. Dazu werden Regenrinne und entsprechende Abflussletungen von Miniart angebaut.

Das Gebäude ist für die Kolorierung noch abnehmbar und wird entsprechend als klassicher Backsteinbau umgesetzt. Verschiedene Rotbrauntöne betonen die Ziegel. Die beige Fugenmasse wird zum Schluss mit Pigmenten eingerieben und dann die Ziegel wieder an der Oberfläche abgewaschen. So wird die feine Mauerstruktur sichtbar.

Auch die Rückseite wird durch Kolorierung und Tiefenbetonung spannend gealtert. Dünnflüssige Holzfarben für Dachstuhl und Zwischendecken lassen die Holzoberfläche wirken. Die Dachpfannen haben insgesamt drei Ziegelfarben und werden durch Washing und Trockenbemalen lebhaft.

Im Glockenturm ist zwischenzeitlich auch eine Glocke aufgehängt. Sie und die markanten Köpfe über den Fenster werden mit etwas Goldpatina betont.

Erste Accessoires wie ein Endzeit-Plakat und die ebenso gealterten Straßenlaternen beleben die Szene.

Das fertig kolorierte Gebäude kann nun auf dem Sockel fixiert werden. Anschließend wird Gebäude und Straßenrand mit Schutt aus Steine, Wegeplatten und Dachziegeln gesäumt. Sie überdecken den Übergang von Straßenpflaster zum Gebäude selber. Als Untergrund nehme ich unverdünnten Weissleim, und fixieren nach dem Auftragen der Schuttberge diese mit verdünntem Weißleim aus der Pipette. Das muss natürlich erstmal komplett durchhärten.

Viel mehr Schutt und Gebäudeteile sind natürlich im hinteren Gebäudeteil. Auch kann man schon Fässer, Metallteile, Holzreste oder ein zerstörtes NS-Symbol im Schuttberge platzieren. Die Farbigkeit spielt hier überhaupt keine Rolle, sie können nach dem Durchhärten des Weissleims koloriert werden.

Nachdem der Aufbau durchgetrocknet ist und alle Elemente hart mit dem untegrund verbunden sind, können die Schuttbereiche koloriert werden, zuerst wird mit Deck Tan von Tamiya eine Novellierung der Bereiche errreicht. Holz- und Metallteile bekommen dann ihren rotbraunen oder holzbraunen Grundton. Entscheidend ist das finale Shading mit der Airbrush mit dem Anlegen aller Schatten und Tiefen.

Auch auf der Rückseite wird dadurch deutlich mehr Tiefe und eine harmonische Farbpalette erzielt. Die originale Turmglocke von Verlinden hatte ich doch im Fundus:-)