Maultier steht für eine Fahrzeugklasse von Gleisketten-Lastkraftwagen mit einem Halbkettenlaufwerk im Zweiten Weltkrieg, die für die Bedürfnisse der deutschen Wehrmacht an der Ostfront entwickelt wurde. Zumeist wird die Bezeichnung Sonderkraftfahrzeug 3 (Sd.Kfz. 3) als Synonym verwendet, gehört demnach zur Gruppe der Sonderkraftfahrzeuge. Unter der Führung von Dr. Hähnlein wurde 1942 ein Sonderausschuss „Maultier“ gebildet, der sich mit der Entwicklung und Produktion eines Halbketten-Lastkraftwagens befassen sollte. Die deutsche Rüstungsindustrie griff auf Erfahrungen aus verschiedenen Projekten zurück. So hatte beispielsweise Daimler-Benz in den Jahren 1937 bis 1938 ein Fahrzeug mit der Typenbezeichnung LR 75 entwickelt, das für den zivilen Einsatz gedacht war. Doch wurden nur 25 Fahrzeuge dieses Typs gebaut. Relativ schnell war klar, dass die Standard-Lkw der 3-Tonnen-Klasse, die am häufigsten in den aktuellen Kriegsstärkenachweisen des Jahres 1942 zu finden waren, der Ausgangspunkt des Projektes sein sollten. Außerdem war das Problem bei den 4×4-Fahrzeugen geringer als bei den 4×2-Fahrzeugen, so dass die S-Varianten zugrunde gelegt wurden. Also wurden die Fahrwerkskonzepte mit dem Magirus S 3000, dem Ford V 3000 S[4], dem Opel Blitz 3,6-36 S und dann auch mit dem Mercedes L 4500 S erarbeitet. Basierend auf den Forderungen entwickelte die Firma Opel ein eigenständiges Gleisketten-System, mit dem die Hinterachse des S-Typ-Lkw auch bei existierenden Fahrzeugen im Baukastenprinzip ersetzt werden konnte. Mit einer verkürzten Antriebswelle wurden über eine Achse mit Differential die vorne liegenden Antriebsräder angetrieben. Zwei mit Blattfedern versehene bewegliche Räderpaare bildeten die Laufräder und die Umlenkrolle saß verhältnismäßig tief. Oben liefen die vom Panzerkampfwagen I stammenden Ketten über zwei Stützlaufrollen.

Im Masstab 1:24 entsthet ein Modell eines Opel Maultiers auf Basis des Bausatzes von Revells 3-Tonners als Radfahrzeug. Übernommen werden Fahrerhaus, Rahmen und Ladebord.

Für die Gleisketten gibt es einen 3D-Druck jeweils für jede Seite entsprechend gekontert.

Die Hauptarbeit beim Umbau besteht in der Verkürzung des Antriebsstrangs zu den vorderen Zahnkränzen des Kettenlaufwerks. Die jeweiligen Achsen dees Laufwerkes werden mit einem Unterbau auf den Bausatzrahmen befestigt.

Alle anderen Unterbauten, wie Auspuffanlage, Reserverad etc. können bleiben, nur die Blattfedern wurden für eine Laufrollenachse entsprechend versetzt.

Man baut am besten erst den klassischen Rahmen mit Ladebord und Vorderachse auf und kann dann entsprechend die Position des Kettenlaufwerkes in Höhe und Breite bestimmen.

Das Dachteil bleibt vorerst abnehmbar, um Fahrerraum und Motorraum entsprechend kolorieren zu können.

Scheiben entsprechend innen und außen abkleben und alles grundieren, damit die unterschiedlichen Basismaterialen nivelliert werden.

Entsprechend dem Oroginal bekommt das Modell an der Ladefläche hölzerne Bordverlängerungen, die mit Evergreen-Profilen befestigt werden.

Die Maserung kann dabei in das Balsaholz eingeritzt werden.

Das fertige Modell des Opel Blitz Maultiers in 1:24 im Dreifarben-Tarnanstrich irgendwo im Wetsen 1944. Die Holzmaserung der Pritsche erlaubt ein snaftes Washing. Alterungsspuren gehören bei so einem Arbeitspferd mit dabei.

Die Pritsche bekommt zum Schluss nicht nur Spriegel, sondern auch eine zusammen gelegte Plane. Hier kann der zukünftige Besitzer des Modells die Ladefläche noch nach Belieben füllen.

Das "Anhänger-Schild" ist vorschriftsmäßig nach hinten geklappt.

Kühlergrill mit Opel-Blitz-Emblem (auch wenn es in den späten Kriegsjahren den Sparmaßnahmen zum Opfer fiel!). Die Opel Blit-Radnaben zeigen durch Washing und Trockenbemalen ihre feinen Details. Wenn man den Reifen farblich nachhilft, erahnt man kaum, das sie aus glänzendem Plastik bestehen. Wagenheber auf Trittstufe des Fahrers.

Hinten Anhängerkupplung und die neue Mechanik des Kettenantriebes.

Der Dreifarben-Tarnanstrich lässt den LKW mit dem ungebenden Gelände verschmelzen. Türschlitze, Türgriff und Kühleröffnungen bekommen ebenso ein Washing für mehr Tiefe. 

Das 3D-Kettenteil macht sich nun sehr gut unter dem alten Plastikbausatz.  Antriebsrad und Führungszähne werden mit Metallfarbe betont. Auch die Federbeine des Carden-Lloyd-Fahrwerks sind nun fein hervorgehoben.

Insgesamt ein schöner und seltener Umbau in diesem Masstab!