Der Ringtrichter-Richtungshörer wurde für die Lokalisation von Flugzeugen bei den Flakeinheiten der Lufwaffe eingesetzt. Das Prinzip des Richtungshörers wurde in zahlreichen Geräten verwirklicht, die bis in die 1930er Jahre Verwendung fanden – als Ringtrichter-Richtungshörer (RRH) der deutschen Wehrmacht. Die Geräte wurden meist für die Einweisung von Suchscheinwerfern bei Nacht eingesetzt und waren trotz des Aufkommens der Radar bzw. Funkmesstechnik bis Ende des Zweiten Weltkrieges im Einsatz. Die niedrigen Produktionskosten und die einfache Technik begünstigten den Einsatz bei Flakscheinwerfereinheiten gegenüber den nicht immer in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehenden Funkmessgeräten (FuMG).
Beim Ringtrichter-Richtungshörer wurden vier mechanisch verbundene und über Kreuz angeordnete Hörtrichter akustisch auf die Schallquelle ausgerichtet. Mittels mehrerer Geräte konnte über Kreuzpeilung die wahre Position einer relativ langsam bewegten Schallquelle ermittelt werden.
Die räumliche Ausrichtung erfolgte unter Ausnutzung des Stereohörens – akustisch über Schlauch ohne elektronische Verstärkung – durch je eine Person je Vertikal- und Horizontal-Achse. Die Reichweite von ungefähr fünf bis zwölf Kilometern war sehr von der jeweiligen Wetterlage, der Motorenlautstärke des anzupeilenden Flugzeugs, den Störgeräuschen aus der Umwelt und der Hörfähigkeit der eingesetzten Person abhängig. Bei allen Wehrpflichtigen in Flakeinheiten Ende der 30er Jahre wurde als Eignungsfeststellung hierzu das akustische Hörvermögen bezüglich Stereohören vermessen.
Im August 1944 waren nach einer Aufstellung des Generalquartiermeisters der Luftwaffe Generalleutnant Dietrich von Criegern noch 5559 Ringtrichter-Richtungshörer im Einsatz.
Im Auftrag wird für ein Modell in 1:35 für das Horchgerät der bekannte, aber alte Bausatz von Precision Models geliefert. Das Label hat 2023 nun entgültig seine Produktion eingestellt und dieser Bausatz war schon über 30 Jahre alt. Entsprechend das Resinmaterial schon spröde und man muss wesentliche Teile scratch ersetzen oder weglassen. Dazu war der Bausatz schonmal geöffnet worden und man schlichtweg eine Radabdeckungen verloren. Sie muss ebenso aus Reserveteilen ersetzt werden, wie hier durch eine Radabdeckungen eines Flak-Sonderanhängers.
Bei den beiden Fahrgestellen wird vor allem der Rahmen mit Evergreenprofilen neu aufgebaut. Auch die Kabeltrommeln sind im Bausatz spröde und nicht nutzbar, sie kommen hier von einem Flak36 Bausatz.
Am Ringtrichter-Gerät selber werden die Fusstützen durch Evergreenmaterial ersetzt. Haken und Ösen aus Plastikbausätzen entnommen. Zum Glück sind die Teile nicht verzogen - der Bausatz ist halt eine Rarität und das auch dann als Modell.
Das Modell wird in verschiedenen Abstufungen mit Wehrmachts-Grau gespritzt, Details dann mit dem Pinsel bemalt. Optional können jetzt noch die Kopfhörer entweder ans Gerät gehängt werden, oder eine Bedienungsmannschaft zugefügt werden.
Auch als Modell ist das Horchgerät wie aus einer anderen Zeit gefallen, sehr skurill und als Modell äußerst selten. Der Ersatzkotflügel am Sonderanhänger fällt jetzt nicht mehr auf.
Drei Bedienungsplätze von hinten und jeweils an den Seiten geben einen Größenvergleich, in der Realität ist das Gerät weit über 2 Meter hoch.