Die MGM-31 Pershing, oder auch einfach Pershingrakete, Pershing I oder Pershing II, waren ballistische Raketenwaffen der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. Benannt war die Feststoffrakete mit Atomsprengkopf nach dem US-General des Ersten Weltkrieges John Joseph Pershing. In Deutschland wurde von den Pershing-Raketen primär der Typ Pershing II durch den NATO-Doppelbeschluss bekannt. Gegen dessen Stationierung und regelmäßige Transportierung protestierte die westdeutsche Friedensbewegung in den 1980er Jahren.

Das Modell in 1:35 ist seit Mai 2025 als 3D-Druck von Philipp Warstadt erhältlich mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Druckteile sind äußerst präzise, keine Verfornung und größtenteils schon von den Druckstützen befreit. Auch die großen massiven Bauteile, wie die Segmente des Flugkörpers oder die Wanne des Transporters  XM 474(basierend auf dem M113 Fahrgestell) sind wunderschön.

Leider fehlten bei der Auslieferung der der Führungsmast, der schon in der Nachlieferung ist und problemlos später angefügt kann. Auch waren die beiden Räder für das Startgestell nicht mit dabei- sie wurden aus der Ersatzteilkiste ergänzt.

Der Bausatz verfügt nicht nur über präzise 3D-Druckteile, sondern auch über die passenden Fensterteile für die Fahrerkabine und zwei Decalsätze, jeweils für eine Bundeswehr- oder eine US Arymversion.

Die Ketten sind als Einzelgliederketten beigefügt, was den entsprechenden Kettendurchhang nach dem Triebrad nach hinten erlaubt. Für die Aufstellung auf einem Kundendiorama wird das Fahrzeug in Startposition mit abgesenktem Starttisch dargestellt. Das Einzige, was ich ergänze nach dem Kolorieren sind die Druckluftleitungen hinten am Starttisch, die am Original doch sehr markant sind.

Der Fahrersitz mit Steuerknüppel und Instrumentenbrett sind sauber ausgeführt, hierfür liegen sogar Decals vor. Die Kabinenhaube bleibt vorerst separat, sie wird zusammen mit den beiliegenden Scheiben zum Schluss montiert.

Der gesamt Starttisch kann beweglich aufgebaut werden. Ich brauche für das Diorama aber eine fest Startposition. Dafür sind dann der Starttisch nach unten abgeklappt und die Stützen komplett montiert.

Ein schönes, imposantes Modell mit einem gewaltigen Flugkörper und einem vergleichsweise kleinen Startfahrzeug. Die nächste Pershing-Generation wurden dann auf Radfahrzeuge verlastet.

Als US Fahrzeug bekommt der MGM-31 eine grünolive Grundfarbe, die je nach Höhe und Tiefe aufgehellt wird. Die Schlussmontage ist (auch ohne den noch fehlenden Führungsmast) problemlos. Die schönen Decals sind auf eine durchgehend, etwas unflexiblen Trägerfilm gedruckt, der sich auch mit Weichmacher nicht anpassen will. Auch sind die Maße der Decals gerade am Startträger zu gross angelegt. Trotzdem insgesamt gut.

Auch nach dem Kolorieren machen die schönen Details Freude, hier hat der Zeichner von Warstadt gute Arbeit geleistet.

Die Mechanik des Starttisches ist schön wiedergegeben, hier kann man durch Trockenbemalen die Details gut betonen. Ich würde empfehlen, sich beim Bau für eine Position des Modells zu entscheiden, rein theoretisch ist die Mechanik zwar beweglich mit Stiften durch Gelenkösen, aber auch der 3D-Druck hat Bruchgrenzen, die einem Dauerbetrieb sicher nicht standhalten.

An der Front wurden noch einige Absperrstangen ergänzt. Hier ist jetzt auch der Wetterschutz des Fahrerplatzes ergänzt.

Technisch sowohl als Original und als Modell ein interessantes und seltenes Fahrzeug- für jede Sammlung zu empfehlen.